Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1920, Blaðsíða 21
Passagierc der einlaufenden Schiffe kamen in Quarantánc und machten manclie
Knbequemlichkeiten durch.
l0- Die Aktiengesellschaft Kveldúlfur hat ihr neues Schleppnetzfischerboot (botnvörp-
Ungur) Egill Skallagrímsson mit drahtloser Telegraphie ausgestattet. Das soll nach
Und nach puí allcn Schiífen gleicher Art gescliehen. Damit wird wieder ein weiterer
bedeutender Fortschritt in der Fisclierei erreicht. (Zuerst sind vor 12 Jahren 4 solche
^chiffe einer deutschen Reederei in Bremerhaven damit ausgestattet worden.)
J1- Im Oktober 1919 griindete ’Olafur I. Hvanndal eine Werkstátte fiir Bilderstöcke
(Klischees); er hat seine Ausbildung in Dánemark und in der chemigraphischen An-
stalt von Brockhaus in Leipzig erhalten. Damit ist nun endlich die Möglichkeit ge-
k°ten, daC Bilder in Island hergestellt werden können. Im neuesten Heft der Viertel-
jahrsschrift Eimreið sieht man auch schon die uns weniger zusagenden Folgen davon:
h®* den einzelnen Artikeln prangt das Bild des Verfassers am Anfang. Aber ein Fort-
Schritt ist eine solche Werkstatt. ,
*2- Der „Flugverein", der im vorigen Jahre mit Althingsunterstútzung (15 000 Kr.)
klúge veranstaltet hatte, möchte das gerne in diesem Jahre wieder tun. Um das zu
°rmöglichen, hat der Vorstand des Vereins, der GroGkaufmann Garðar Gíslason, einen
kanadischen Islánder, S. Frank Frcderickson aus Winnipeg, der Fliegerleutnant im
'JritischenHccr, zuletztLehreranderFliegerscliuleinEdinburgwar, zunachstinseinemGe-
Schafte angestellt; dieser beabsichtigt kleinere Flúge nach Zielen mit geeigneten Lan-
tiúngsstellen und Rundflúge ohne Zwisclieniandung auszufúhren. Zu diesem Unter-
nchmen wáren aber etwa 20 000 Kr. erforderlich. Der Flugvercin gibt Anteilscheine
aus. zu denen dcr Maler ’Asgrímur Jónsson dic Zeichnung entworfen hat.
J3. Seit 1911 waren auf Island 3 Arten von Briefmarken gleichzeitig in Gebrauch:
^’0 Ausgabe von 1903 mit dem Bild Kristians IX., die von 1907 mit dem Bild Kristians
unci Friedrichs VIII. und die von 1911 mit Bildern von Friedrich VIII. und Jón
^’gurðsson. Neuerdings sind Marken mit dem Bild . Kristians X. liergestellt und zum
Icil in Gebrauch genommen worden. Wenn deren Druck völlig fertig ist und sie in Is-
land eingetroífen sind, sollen dio álteren allmáhlich verschwinden.
Ein Fortschritt ist auch die Grúndung der ersten Seifensiederei auf Island, Marlce
'■Seros". W. H.
VI. NACHRICHTEN VON DEN FÁRÖERN
Am 6. Februar starb imAlter vonnur35 Jaliren der Amtmann Stahlschmidt bei einem
Auíenthalt in Kopenhagen an dcr Grippe. Er war als Nachfolger Svenning Rytters
n”r andertlialb Jahre Amtmann dcr Fáröer. Zu seinem Naclifolger wurde der erst
^5 Jahre alte Sckretar im Justizministerium E. Olrik ernannt, der bercits auí den
’ó'öern cingetroffen ist.
Zum Landvogt der Fáröer wurde der dánische Beamte Dclbanco crnannt, der in-
z'vischen sein Amt auf den Inseln angetreten hat.
Das Föroya Fiskimannafelag gibt seit Februar dieses Jahres eine neue Zeitschrift
raus, die von S. P. úr Konoy in Göte geleitet wird. Das Blatt soll monatlich einmal
úberwiegend in fárisclier Sprache erscheinen.
Kúr den Landaufenthalt der sudjútischen Kinder in Dánemark sammelten die Fáringer
&egen 17 000 Kronen, die von ciner Vertrctung der Inselbewohner in Kopenhágen
Persönlich úbergeben wurden. Auch fúr die notieidenden Wiener Kinder wird auí den
nijeln eifrig gesammelt.
DieislándischeDampfsehiffgesellschaft inReykjavík, dieúber zwci Dampfer vonjc700
7’s 8°°_Rgts. verfúgt, beabsichtigt eine Dampferlinie zwischen Island, den Fáröern und
^■verpooi einzurichten, um von dort amerikanische Erzeugnisse nacli Island einzufúhren.
ach Liverpool sollen die Dampíer hauptsáchlich Klippfisch bringen.
Milt. d, Islandfreunde VIII,
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