Mitteilungen der Islandfreunde - 01.07.1925, Qupperneq 1
ARKTIS
Herausyegeben von J. Sandmeier
Arktis vermittelt die primitive Kultur der Völker des hohen Nordens, wie sie in dcn
Geschichtcn und Sitten der I.appen und Grönlánder, der Renntierziichter und Fischer
lebendig ist. In der Sagenwelt dieser unscheinbaren, unter armseligsten Verhalt-
nissen lebcnden Stámme, ihren Opferfeuern und Gottesvorstellungen, dem Pendelzug
ihrer Sommer- und Winterwanderungen, in ihren abenteuerlichen Kámpfcn auf dem
geheimnisvoll dunklen Meere offenbart sicli uns die Seele dieses untcr vcrhaltener Glut
lebenden Menschenschlages. — Der norwegische Dicliter CarlSchöyen, der lange in Hötte
und Boot mit denr Jáger- und Fischcrvolk des Nordens zusammengelebt liat, ist cs vor
allem, dcr uns mit gröBter Wahrheitstreue, und dabei doch in dichterisch beschwingter
Sprache cin uninittelbares Bild vom Wcrden arktischer Geschlechter gibt. Was er iiber
Lapplands Land und Leute oder das abenteuerliche Fischervolk der Lofotcn, an alten
Geschichtcn und Sagen berichtct, das erinnert in der Knapphcit und dem chronik-
artigen Stil oft an die islándischen Sagas.
Als iieuester (2.) Band erschien soeben:
CARL SCHÖYEN, DER LOFOT. Obertragen von /. Sandmeier und
S, Alígerviann. br. M. 5.—, geb. M. 6.50, Halbpgt. M. 9.—.
Mit begeisternder Hingabe liat Schöyen Vergangenheit und Gegenwart jenes scltsamen
Fischervolkes des nordischen Insellandes crforscht und den unvergleichlichen Reiclitum
dort lebendiger Geschichtcn gesammelt. Aus den Erfalirungen eines vieljáhrigen engen
Zusammenlebcns roit der Natur, mit Menschen und Tieren, in verborgencn Fischer-
plátzen und einsamen Hiitten, aus vertraulichen Gespráclien mit seinen Freunden, den
Fischern und Bootsfiihrcrn lieraus schildert er diesen heftigen Kampf mit den iiber-
máchtigen Naturkráften dcs Nordens, deren Ungeheuerlichkeit uns fast marchenhaft
crscheint. Eine neue Welt voll wilder Fremdheit ist uns durch dieses Buch erschlossen.
Die norwegische Zeitung ,,Aftenposten'' urteillc:
Eine reiclicre und gcnauerc Schilderung der Natur und des Volkslebens im Nordland
gibt es wolil nicht in unsercr Literatur. Die Wirklichkeit besitzt hier eine Abenteuer-
lichkeit, die alles hinter sich láBt, was die dreisteste Phantasie ausliecken kann.
Friiher erschien:
CARL SCHÖYEN, SKOULUK ANDARAS BERICHTE AUS
LAPPLAND. Ubertragen von J. Sandmeter. Mit Geleitwort von Leo
Froienius. br. M. 5.—, geb. M. 6.50, Halbpergt. M. 9.—.
Dadurch, dafi Láppland Schöyen zu einer zweiten Heimat geworden ist, daB er, sicli
selber vergesscnd, in engster Gemeinscliaft mit den primitiven, seltsam versclilossenen
und docli ekstatiscli crregbaren Nordlándern gelebt hat, schreibt cr ganz aus der Seele
dieses Volkes heraus. Fern aller litcrarischen Virtuositát ist seine Sprache sclilicht
und einfach wie die der Lappen selbst, dafur aber von einer ki'mstlerischen Bildhaftig-
keit und Farbenpracht, die uns unmittelbar in ihren Bann zwingt. Wie wahr dieses
Bucli gesclirieben ist, erhellt am besten aus der Tatsache, daB die Lappen ganze Sátze
und W'endungen daraus sich als tágliche Spricliwörter angceignet habcn und das Schoyen-
bucli als ihre ,,Bibel" verehren.
Fridtjof Nanscn schrieb úber Schöycns Bilcher:
Sie vermillcln uns einen liefen Einblick in das Wesen des I-cbens da oben im Nordeu
und erweitern unsere Kenntnis der nördlichstcn Teile unseres weitausgcdchnten Landes
Norwegen. Ich empfelile die Bucher Schöyens aufs warmste.
Man verlange ausjulirlichen Sonderprospekl
EUGEN DIEDERICHS VERLAG IN JENA