Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1931, Side 27

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und der Lyriker Kristen Gundelach gekommen; Finnland war durch Yrjö Soini und Hannes Renqvist vertreten. Von den „GroBen" des Ehrenprásidiums war niemand erschienen, weder aus dem Norden noch aus Deutschland. In dem Fehlen der Islánder man hatte auf Gunnar Gunnarsson (der schon seit dem Friihsommer auf Island War), Guðmundur Iíamban und Halldór Laxness gerechnet — zeigte sich wieder emmal die besondere Verkehrslage Islands. Orgelmusik in der Marienkirche und ein BegriiBungsabend im Schabbelhaus schufen 'iie gute Liibecker Luft, in der ein Zusammensein von Nordlándern und Deutschen immer gut gedeiht. ..Nordiscli-deutsche und deutsch-nordische Beziehungen" waren der erste Gegenstand ^er Tagung am x. September, zu dem Hans Friedrich Blunck, Prof. Dr. Stammler, Ruben G:son Berg und Marcus Lauesen sprachen. Wichtig war hier, daB Berg den Wunsch nach einem stárkeren Einsatz des deutschen Geistes in Schweden aussprach, das von England und vor allem von Frankreich stark umworben werde! Zum zweiten Thema: „Dichter und Gegenwart", hatte von den Rednern Soini, Fangen, Lauesen, Alfons Paquet und Felix Braun der letzte das Wesentlichste zu sagen. In der Stunde der nordischen Dichter am Abend des ersten Tages kamen mit eigenen Werken in der cigenen Sprache zu Wort Astrid Váring mit einer Novelle, Peter Freuchen mit einer eskimoischen Liebesgeschichte, Yrjö Soini mit einer Anekdote, Kristen Gundelach mit einer sehr gut gelungenen Úbersetzung des Gedichtes Under der linden von Walther von der Vogelweide und der Dáne Seedorf-Pedersen mit zwei Gedichten. Hinterher war noch ein Empfang im Behnhaus, auf dem der Lúbecker Kunsthistoriker Carl Georg Heise uber Barlach sprach und Hándel musiziert wurde. Der zweite Tag brachte einen Ausflug nach Hamburg mit Besichtigungen und Empfángen. Am 3. September wurde in zwei z. T. bewegten Sitzungen úber Wirtschafts- und Hbersetzungsfragen verhandelt. Hier trat die ganze Schwierigkeit der gegenwártigen wirtschaftlichen Lage und der kulturellen Unsicherheit unverhúllt zutage. Glúck- licherweise verloren die Nordlánder aber auch hierbei nicht ihren Humor. Zum SchluB wurden drei EntschlieBungen angenommen: 7. Bibliotheksangelegenheit Die Teilnehmer der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung in Ltibeck als Ver- treter Dánemarks, Deutschlands, Finnlands, Norwegens, Schwedens, der Schweiz und Österreichs drúcken ihre Sympathie aus fúr den von den dánischen Verfassern begonnenen Kampf dafúr, daB die Autoren pekuniáren Anteil durch die Verleihung ihrer Búcher durch die Bibliotheken erhalten. II. Verlángerung der Schutzfrist Die auf der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung versammelten Vertreter von Dánemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Österreich fordern fúr alle Werke der Literatur und Kunst einheitlich fúr alle Lánder die 5ojáhrige Schutzfrist nach dem Tode des Urhebers. III. Ausdehnung der Schutzfrist fúr gemeinnútzige Literatur- und Kunstwerke Die auf der Nordisch-Deutschen Schriftstellertagung versammelten Vertreter von Dánemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und österreich fordern die dauernde Tantiemepflichtigkeit ftir alle Werke der Kunst únd Literatur. Nach Ablauf der sojáhrigen Schutzfrist sind die aufkommenden Summen durch die Staaten fúr Zwecke der Kunst und Literatur zu verwenden. Den AbschluB der Tagung bildete eine Kundgebung fúr das Schrifttum in der Aula der Oberrealschule zum Dom. Selma Lagerlöf sprach von ihrem Heim in Schweden 53

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