Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1931, Blaðsíða 28

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1931, Blaðsíða 28
aus durch den Rundfunk zu der groBen Hörerschaft; Isolde Kurz, ihre deutsche Partne- rin, war persönlich anwesend; anders als die beiden Damen sprach Johannes V. Jensen aus dem Zwang der Zeit heraus uber das Recht des Geistes auf Freiheit; Barbra Ring, die Norwegerin, fúhrte noch einmal zu Goethe hin, an den Genius-Glauben in Wan- derers Sturmlied erinnernd. Das letzte Wort hatte Hans Leip, der nicht anstand, mit etwas sehr hartem Griff ,,die Tur hinter der ganzen Tagung zuzuschlagen". Fur manchen mag jedoch seine Art zu sprechen durchaus erfrischend in die etwas matte Feierlichkeit der Kundgebung geschlagen liaben. Auch sein letzter Wunscb war zwar nicht fromm, aber selir zeitgemaB: daB es uns so schlecht gehen möge, daB alles Mittel- maBige vernichtet werde und nur das Starke lebe. Die Tagung war ein neues Symptom dafur, daB Deutschland und der Norden immer stárker zu einem geistigen Raum zusammenwachsen und daB die Entwicklung, die hier nach dem Kriege einsetzte, noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Es ist an- zuerkennen, wie Lubeck seine Aufgaben und Möglichkeiten auf diesem Gebiet immer vielseitiger erfaBt und immer energischer verwirklicht. R. P. X. DEUTSCHLAND UND DER NORDEN Deutschland und der Norden. Umrisse, Reden, Vortrage. Ein Gedenkbuch. Im Auf- trage der Schleswig-Holsteinischen Universitats-Gesellscliaft herausgegeben von Prof. Dr. Carl Petersen in Kiel. Mit 230 Bildern. 411 Seiten. In Ganzleinen RM. 40.—. Verlag Ferdinand Hirt-Breslau. 1931. Dieses Werk ist das Bedeutsamste, was bisher auf dem Gebiete des bewuBt gepflegten deutsch-nordischen Kulturaustausches in dieser Form geschaffen worden ist. ,,Seit Jahren schon ist es das Bemuhen der Schleswig-Holsteinischen Universitats- Gesellschaft gewesen, an ihrem Teile die uralten geistigen Beziehungen zwischen Deutsch- land und den Nordstaaten zu pflegen und zu beleben, wie es dem alten kulturellen Durchgangs- und Ubergangslande Schleswig-Holstein gemaB seiner Úberlieferung ge- búhrt. . . .“ Ðieses Bemúhen hat in dem Sammelwerk „Deutschland und der Norden" eine glanzende und sehr wirksame Verkörperung gefunden. Es bedeutet viel heute, wenn ein kulturelles Wollen und Bestreben dieser Art so zur Tat wird und nicht im Programm oder in der áuBeren Organisation stecken bleibt. „Deutschland und der Norden" ist das wúrdige Gedenkbuch der groBen Nordisch- Deutschen Woche in Iviel im Juni 1929. Und ist doch mehr als nur ein Denkmal. Es hált niclit nur fest, sondern ist Bahnbrecher und Wegweiser und Grundlage fúr weiteren Aufbau. Es ist wirklich eine der Brúcken, von denen so viel gesprochen wird; sie fuhrt hinein in die groBen gemeinsamen Bereiclie des Völkerlebens, getragen von der natúr- lichen und geschichtliclien Notwendigkeit und hineingespannt in die groBen Möglich- keiten der Begegnung und der gegenseitigen Befruchtung von deutschem und nor- dischem Leben. Als Dokument der Nordisch-Deutschen Woche fúr Kunst und Wissenschaft, „die im Juni 1929 geistig schaffende Mánner aus den Nordstaaten und Deutschland, Vertreter der deutschen und nordischen Universitáten in Kiel vereinigte", enthált das Werk die Reden und Ansprachen, die damals gehalten worden sind und eine Skizze der viel- seitigen Veranstaltungen, der wissenschaftlichen Vortráge, der Malerei-, Baukunst- und Volkskunst-Ausstellungen, der Musik- und Theaterauffúhrungen, der Filmdar- bietungen und der sportlichen Unternehmungen, in denen allen die Wissenschaften und Kúnste der nordischen Völker „in einem Umfange wie bisher niemals in Deutscli- land zur Darstellung gelangten". Der wissenschaftliche Teil bringt eine lange Reihe von Abhandlungen, die z. T. als Vortráge auf der Woche gehalten, z. T. in Erweiterung des ursprúngliclien Planes des Sammelwerkes besonders fúr dieses verfaBt worden sind. Der Hauptbeitrag, der von Prof. Carl Petersen, Kiel: Deutscher und nordisclier Geist, ihre Wechselwirkungen im Verlauf ihrer Geschichte, steht am Anfang des Werkes 54

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