Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1931, Blaðsíða 29

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.12.1931, Blaðsíða 29
und deutet auf den Sinn und das Ziel der ganzen Unternehmung: Die Beziehungen zwischen nordischer und deutscher Kultur in ihren tieferen Schichten aufzudecken, Sle in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen und aus neuen Impulsen heraus dem Leben nnserer Zukunft dienstbar zu machen. Carl Petersen bezeichnet seine Arbeit als „Ver- such eines Umrisses'' und an anderer Stelle als „vorgreifenden Versuch". Nichts- destoweniger bedeutet diese Arbeit einen entscheidenden Schritt in der Erforschung des deutsch-nordischen Verhaltnisses, da sie iiber ihren eigenen vielfáltigen Ertrag hinaus zum ersten Male den ganzen Bereich der Aufgabe sichtbar gemacht und die Wege zu Arer Bewáltigung vorgezeichnet hat. Die Reihe der auf der Woche gehaltenen Vor- fráge wird eröffnet durch einenVortrag vonProf. A’gust Bjarnason, Reykjavík, iiber: Das nioderne Island. Es ist dies eine auf umfangreiches statistisches Material gestiitzte Darstellung der auBerordentlich schnellen aufieren Entwicklung Islands im letzten Mensciienalter, zur Zeit das Zuverlássigste und Umfassendste, was auf diesem Gebiete Jn deutscher Sprache vorliegt. Die geistigen Verhaltnisse werden nur mit einem kurzen Hinweis auf die bedeutendsten Vertreter der Wissenschaft und Kunst angedeutet. Uies lag in der besonderen Absicht des Vortrages, diirfte aber aucli bezeichnend sein íur die Zuriicklialtung der Islánder selbst in der theoretischen Erörterung des geistigen Islandertums der Gegenwart. Von den wissenschaftlichen Vertretern der anderen nordischen Lánder sprach Prof. Romdahl, Göteborg, iiber Schwedisches Wesen und schwedische Kunst, Prof. Brögger, Oslo, iiber den Osebergfund, P. Norlund, Kopen- hagen, iiber die mittelalterliche Saga Grönlands im Lichte der archáologischen Aus- grabungen, Prof. Setálá, Helsingfors, iiber die Urgeschichte der Finnen. An dieser Stelle ist ein Beitrag iiber die Universitáts-Bibliothek Kiel und die nordischen Lánder von Bibliotheksrat Biilck und Direktor A. Weber, Kiel, eingeschoben. Darauf folgen die fiir das Werk verfaBten Abhandlungen und Aufsátze, unter denen die Gruppe iiber nordische bildende Kunst und nordische Volkskunst den breitesten und wichtigsten Raum einnimmt. Prof. Dresdner, Berlin, umreiBt in einer Gesamtdarstellung die Kunst des Nordens, das Schwergewicht naturgemáB auf die Malerei verlegend; ein- geleitet wird die Darstellung durch einen Uberblick iiber deutsch-nordische Kunst- ^eziehungen. Von der islándischen Iíunst wird allerdings nur in einer FuBnote erwáhnt, daB eine Ausstellung islándischer Malerei in mehreren deutschen Stádten gezeigt wor- den sei. Die Volkskunst der nordischen Lánder behandelt fiir Dánemark und fur Island J- Olrik, Kopenhagen, fúr Finnland J. Manninen, Helsingfors, fúr Norwegen G. Midt- tun, Oslo, fúr Schweden S. Erixon, Stockholm. Gegenuber diesen Darstellungen und emer Abhandlung von Prof. Abrahamson, Kopenhagen, úber deutsche und nordische Musik kommt das Theater mit einem von C. Behrens, Kopenliagen, gelieferten Bericht hber die Festvorstellungen im Kieler Stadttheater etwas kurz weg. Durch eine Ab- handlung von V. Waschnitius, Kopenhagen, uber die Fáröer wird auch das kleinste nordische Volkstum mit in den Kreis der Anteilnahme und der Betrachtung gezogen. Ein besonderer Beitrag von F. J. Domes, Lúbeck, ist Bengt Berg und seinen Filmen gewidmet. Den SchluB des Werkes bilden ein Uberblick úber die nordisch-deutschen Hochschulwettkámpfe von R. Strempel, dem Direktor des Instituts fúr Leibesúbungen án der Universitát Kiel, und eine Darstellung der islándischen Glíma von R. Prinz, Kiel. Uiese Inhaltsúbersicht muB vorláufig genugen, um den groBen Umkreis und die ganze Fálle der Gegenstánde anzudeuten, wodurch dieses Werk eine einzigartige Stellung emnimmt. Der Bedeutung des Inhalts entspricht die áufiere Aufmachung, die in jeder Beziehung tadellos und vorbildlich ist. Damit hat sich der Hirtsche Verlag zu seinen alten ein neues, nicht zu unterschátzendes Verdienst hinzuerworben. AuBerordentlich 'wertvol] ist die reiche Ausstattung mit vorzúglich wiedergegebenen Bildern, die vor allem die Beitráge zur Kunst des Nordens in glúcklichster Weise ergánzen und durch Knschauung beleben. Allen Dank muB man der Schleswig-Holsteinischen Universitáts-Gesellschaft, die erst vor einem Jahre die zwei Bánde der deutschen Islandforschung 1930 herausgebracht hat, 55

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