Mitteilungen der Islandfreunde - 01.06.1932, Blaðsíða 2

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HANS FRIEDRICH BLUNCK Die Fruhgeschichtliche Romantrilogie Blunck untemimmt den kiihnen Versuch, einen mythologischen Roman zu schaffen, der in die Urzeit zuröckgeht, in der die Menschheit erst zum Bewufitsein ihrer selbst erwacht. Er vermag es, den Sinn der Uberlieferung aus der Historie her- aus ins Menschliche zu deuten. Wie die „Zivilisierung“ sich aus dem Mystischen heraushebt, wie der dumpfe Instinkt sich klart und entwickelt, das ist Dichtung, die im höchsten Sinne Wahrheit ist. Unmögliches wird möglich, Unerhörtes glaubhaft, Unsagbares wird Wort. Der Roman der Eiszeit Gewalt uber das Feuer Eine Sage von Gott und Mensch geh. 3.15, in Leinen 5.25 Ein Roman aus der zu Ende gehenden Eiszeit. Was wir von der Urzeit und den Anfangen einer Kultur wissen, wird hier als menschlicher Vorgang erlebt und anschaulich gestaltet. Der Mensch arbeitet sich in stetem Kampf mit der Um- welt aus dem tierischen Hordenzustand heraus, schafft eine Auslese, aus welcher der denkende Mensch Gestalt gewinnt und endlich mit wachsender Erkenntnis die Erde und ihre Ungeheuer bezwingt. Jeder Schritt ist Entdeckung und Er- findung und mit dem Feuer schliefilich, das ihm ein Gott verliehen, beginnt Ge- meinschaft uud Gesittung. Es gelingt Blunck, ein Selbstbewufitsein der Volk- entwicklung zu schaffen. Der Roman der Steinzeit Kampf der Gestirne geh. 3.15, in Leinen 5.25 Ganz Bild, Gestalt, atemlos mitreificnde Handlung geworden, steigt hier vor uns auf die Saga einer Volkwerdung, ja die Geburt der germanischen Seele selbst. Dieser gewalttatige Wiking und Volkskönig Ull, der seiner nordischen Dammer- welt den neuen Dienst am Licht aufzwingen will und als eisgrauer Mann, da sein Werk zerbricht und sein Volk wie sein eigen Blut sich von ihm kehrt, ge- waffnet und lebend ins Steingrab hinuntersteigt, ist in seiner urhaften Kraft und heldischen Tragik Blut vom Blut unserer grofien nordischen Sagengestalten. Der Roman der Bronzezeit Streit mit den Göttern Die Geschichte Welands des Fliegers geh. 3.15, in Leinen 5.25 Blunck geht auf die in der Edda iiberlieferte Sage von Wieland dem Schmied zuriick: der erderzeugte Mensch will durch Beherrschung des Feuers in das Reich der Luft emporschwingen und sich unter Göttern als Gleicher unter Gleichen be- haupten. . . . Blunck fiihrt den Wielandmythus weiter, indem er den Schmied den Schicksalsweg des Leidens gehen lafit, bis Wodan ihn, den ehemaligen Halb- gott, vollbiirtig in die Gesellschaft der Götter aufnimmt ... Das dichterisch Schönste im Werk sind die Gestalten der Frauen, die Wieland bei seinen Wanderungen auf den friesischen Inseln, in der Wesergegend und am Rhein begegnen. EUGEN DIEDERICHS VERLAG IN JENA

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