Tímarit Verkfræðingafélags Íslands - 01.02.1949, Blaðsíða 10
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TlMARIT V.F.l. 1949
ma der Entstehung und Funktion dieser Quellen.
Es sei noch bemerkt, dass die Hárte der Wásser der
M-Alk weitgehend parallel láuft und dass die Sili-
katgehalte erkennbar iiber den der tA entsprechen-
den Durchschnitten liegen. Letzterer Umstand kann
entweder durch Abkiihlung des ausgebreiteten Quell-
stroms verursacht sein oder auch auf Bodenauslau-
gung (im Sinne tropischer Böden) hindeuten.
Die K II-Quellen waren hier etwas náher zu be-
handeln, weil sie einige praktische Lehren fur die
Nutzung naturlicher thermaler Warmböden und fúr
den thermalen Treibhausbetrieb vermitteln. — War-
me und heisse Quellströme pflegen im kalten Grund-
wasser, wie wiederholt nachgewiesen werden konnte,
infolge der Gewichtsdifferenzen bis zum Spiegel des-
selben zu steigen und sich hier dem Gefálle folgend
fláchenhaft auszubreiten. Beim Aufstieg und bei der
Ausbreitung im Boden bewegen sich die Wásser áhn-
lich wie Flússigkeiten mit erheblich höherer Viskosi-
tát und zeigen demgemáss sehr verringerte Neigung
zur Mischung. Dér Kondensatrúckfluss úber Warm-
wasserspiegeln verursacht eine entsprechende Aus-
laugung des dort liegenden Materials. Im Vegeta-
tionsboden kommt dazu femer eine Stimulierung der
Bodenatmung, deren Intensitát innerhalb der nor-
malen bakteriellen Lebensbedingungen dem Produkte
von Feuchtigkeit und Temperatur etwa parallel láuft.
Die biogenen Kohlensáurezuschússe erhöhen das an
sich schon hohe Lösungsvermögen von Kondensaten
betráchtlich. Gleichzeitig schwankt mit meteorolo-
gisch und jahreszeitlich bedingten Veránderungen
des oberfláchennahen t-Gradienten und der Wasser-
fúhrung des Bodens die Ausdehnung der Ráume, die
solchen Auslaugungswirkungen ausgesetzt sind. Das
Ergebnis dieser Vorgánge muss fortschreitende Ver-
armung des Muterbodens an Kohlenstoff, Kalk, Eisen
und Spurenelementen, daher auch zunehmend saure
Reaktion des Bodens úber alkalischem Grundwasser
sein.
Die thermale Bodenverarmung und -sáuerung muss
sich sogar noch dann bemerkbar machen, wenn kein
oberfláchennaher Warmwasserspiegel entwickelt ist,
sondern nur mássige, dabei stets diffuse Dampf-
ströme in oberfláchennahe Bodenschichten vordrin-
gen. Das ist aber die mindeste Voraussetzung fúr
Entstehung thermaler Vegetationsböden. — Die Be-
wurzelung der Pflanzen findet nun nicht nur che-
misch verarmte Bedingungen vor, sondern wird aus-
serdem durch die sich entwickelnden chemischen
Schichtungen und Veránderlichkeiten in derartigen
Böden erhöhten Beanspruchunngen ausgesetzt. Durch
Dúngung der Bodenoberfláche werden diese Erschei-
nungen gewohnlich nur verstárkt werden. Ferner
fúhrt alles Giessen oder Beregnen in Warmböden zu
empfindlicheren Substanzverlusten als in thermal
nicht beeinflussten Böden. Selbst an sich kalte und
unbeheizte Böden thermaler Treibháuser werden in-
folge stimulierter Bodenatmung und veránderten
Wasshaushalts ökologisch mehr oder weniger un-
stabil. Die Einzelheiten dieser praktisch im islán-
dischen Treibhausbetrieb hinreichend spúrbaren Pro-
bleme sind bei weitem noch nicht zu úbersehen.
Aus den bisherigen Beobachtungen úber K II-Quellen
Abbiltlung 4: Schema des DEGUSSA-Mineralkulturverfahrens
mit zirkulierender Náhrlösung und Bimskiesbettung auf
Kunstharzfolie. (Aus einer Druckschrift der Deutschen Gold-
und Silber-Scheideanstalt).
und Warmböden ergibt sich jedoch schon jetzt, dass
fúr eine grundlegende Leistungssteigerung der ther-
malen Treibháuser wahrscheinlich nur die Umstel-
lung auf ein Wasserkulturverfahren in Betracht
kommt, denn nur dieses sichert vor thermalen Schá-
den, die im Boden unvermeidlich sind, und verspricht
wirtschaftlich gúnstige Ertragsteigerungen. Grund-
sátzlich werden dabei u.a. folgende Gesichtspunkte zu
berúcksichtigen sein:
1. Aus Grúnden besserer Rentabilitát und sicherer
Versorgungsregulierung fúr die Pflanze wird ein
Kreislaufsystem mit einer geeigneten Bettung an-
gezeigt sein. Das DEGUSSA-Mineralkulturver-
fahren (Abbildung 4) verwendet hierfúr Bims-
kies (Deutsche Gold- und Silber-Scheidenanstalt,
Frankfurt/Main). Zur Kostenfrage des moder-
nen Verfahrens unter den derzeitigen Bedingun-
gen in Westdeutschland sei ein Abschnitt aus einer
Drueksehrift dieses recht zuverlássigen Unter-
nehmens zitiert: „Die Einrichtung einer grösse-
ren Anlage kostet pro Quadratmeter etwa RM 5
—7 je nach der Grösse und den sonstigen Um-
stánden, und es kann angenommen werden, dass
diese Einrichtung mindestens 10 Jahre hált,
mithin Amortisation und Zinsen jáhrlich etwa
RM 1.— kosten. Die Náhrsalzkosten betragen bei
ganzjáhriger Intensivkultur im Glashaus RM 2—
3 pro Jahr und Quadratmeter, die Oberwachung,
wie oben bereits angegeben wurde, RM 2.— pro Jahr
und Quadratmeter. Der Quadratmeter Beetfláche
kostet also pro Jahr RM 5—6 .. . Die Kosten des
Wasser- und Strombedarfs sind so gering, dass sie