Læknablaðið - 01.12.1934, Blaðsíða 18
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Die Lösung dieses Problems sowie desjenigen der funktionellen Selek-
tivitát, welche scheinbar bei der Bildung der Strangsklerosen uberhauþt be-
stimniend íst, ist von grösster Bedeutung.
Entsprechend der Degeneration und tler Sklerose der Pyramidenseitens-
strangbahnen kann man mit Bestimmtheit erwarten reaktive Veránderun-
gen der korrespondierenden Zellen der motorischen Hirnrinde zu finden;
(liese Zellen weiter zu untersuchen wáre von grösstem lnteresse.
lch werde jetzt zu der Besprechung der pathologischen Verháltnisse der
Spinalganglien ubergehen, indem ich zuerst auf die in der Einleitung er-
wáhnten Untersuchungen von Mathieu hinweise.
In allen untersuchten Ganglien mit Ausnahme derer die den Spinalwur-
zeln Tn, T12, Lj und L2 entsprecnen, welche nachher gesondert bespro-
chen werden sollen, fanden sich sowohl normale als auch mehr oder wemger
pathologisch veránderte Zellen durcheinander gestreut. Zum Vergleich, wel-
cher íúr die Beurteilung der pathologiscnen Zustánde notwendig íst, möchte
ích zurest kurz aut die normale Zeile hinweisen. Eig. 7 zeigt eine solche
aus dem 8. Halsgangiion. Diese ist eine von den grossen Zellen und zeigt
die archyo-gryocnrome Verteilung der Nisslschen iiiemente, welche íúr die-
sen 'lyp charaktenstisch íst. Der Kern ist gross, hegt zentral und enthalt
eme IVienge femgranuiierten Basichromatins (s. Einarson 1933). Die Kern-
membran íst deutiich erkennbar. Die Zelle enthált kein Pigment (Lipofu-
scin) noch aDgeiagerte hettstof fe. Sie íst ziemlich hell ener parapykno-
morph und zeigt mcht das geringste Symptom der einfachen Schrumpf-
ung; úberall tinden sich eimge soiche Zelien. Ausserdem finden sich ge-
streut in den Ganglien viele z.ellen die mehr oder weniger lipoide Ablage-
rungen autweisen, die aber trotzdem als funktionstúchtig betrachtet wer-
den míissen. Inwietern dieseioen Zellen normale Aktivuát besitzen oder
innerhalb normaler Grenzen arbeiten, ist dagegen schwer zu beurteilen.
Eig. 8 reciits weist eine solcne grosse Zelle aut. Der Kern hat ein völlig
normales Aussehen, die Kernmembran ist deutiich sichtbar. Die eine Hálfte
der Zelle (welche sich vom Eeser abwendet) ist ausgesprochen heller mit
nur versprenkelt auitretender basophiler Substanz in aer licntgelben Masse.
Uiese breitet sich typisch ditius aus, was aul eine verháltmsmássig stár-
kere Eettablagerung deuten konnte. Die andere Hálfte der Zelle ist dunk-
ler und enthalt aiso viel mehr basophile Substanz, die hauptsáchlich in
dicht aneinanderliegenden temen Kornern angeordnet ist und somit das
typische gryochrome Bild darbietet. Der bei Besprechung der Clarkeschen
z-ellen oben erwáhnte Antagonismus zwischen den Nisslschen Elementen
und den abgelagerten lipoiden Stotfen (Pigmentation etc.) kommt hier
sehr deutlich zum Vorschein. In der Zelle recnts auf Eig. 9 sieht man das-
selbe. Sie ist hell; das ganze Protoplasma ist vollstándig difíus durchdrun-
gen von lipoiden Einlagerungen; in mitten der lipoiden Substanzen liegen
gestreut basophile Körner. Der Kern zeigt vollkommen normale Verhált-
nisse, die Kernmembran ist scharf zu sehen. Die Zelle muss noch als funk-
tionstúchtig angesehen werden und wenigstens teilweise in normaler Rich-
ung arbeitend, sonst aber kann man sich hierúber nur schwer áussern, wie
schon oben betont.
Wenn man in Betracht zieht, dass die Spinalganglienzellen ziemlich lipo-
phobe Zelltypen sind, kann man doch annehmen, dass es sich hier schon