Læknablaðið - 01.12.1934, Blaðsíða 52
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LÆKNABLAÐIÐ
H | Ort
/\/°VVo
d. h. zwei Benzolkerne sind mit dem hypothetischen Oxazinring zu einem
Diphenoxazin verschmolzen. Der Oxazinring
enthált demgemáss einen vienvertigen Sauerstoff, von dem man annimmt,
dass er an der Salzbildung beteiligt ist. — Die obige Formel (o.-chinoid)
kann auch parachinoid geschrieben werden und zwar, denke ich, bekommt
dadurch der Benzolring mit dem = O direkten Karakter von Chinon,
námlich:
H:
H Ofí
NA/V'
ú 'V CCOH
Der Oxazinring, chinoid in seiner Bauart, stellt die chromophore Gruppe
dar, die durch Verschmelzung mit den aromatischen Kernen das Chromo-
gen bildet. Weiterer Eintritt der auxochromen Gruppe —N (CH3)2, als
Substituent in den aromatischen Kern, verleiht dem Farbstoffe erst die
Fáhigkeit zu fárben. Als Lackbildende Komponenten im Farbstoffmolekiil
dienen die Gruppen — OH und — COOH; diese verleihen also dem
Farbstoff die Fáhigkeit sich mit dem Chromsalze (Alaun) zum Lacke zu
vereinigen; i. e. die —OH und —COOH schaffen die Bedingungen fiir
die Bildung des inneren Metallkomplexsalzes. Uber die wirkliche Konsti-
tution des entstandenen Farblackes lásst sich zur Zeit nichts entgultiges
sagen. Doch ich habe durch systematische Versuche einige interessante Tat-
sachen beobachtet, die sicherlich in eine bestimmte Richtung deuten. Diese
Beobachtungen beruhen auf Lfntersuchungen der Aciditátsverháltnisse ver-
schieden variierter Gallocyaninlösungen. — Die folgende Tabelle zeigt die
Art und Charakter der Lösungen; dabei wurde die Konzentration von
Cromalaun primár variiert, wobei die pH der Lösungen sich sekundár
ándert, d. h. die pH erweist sich als direkte Funktion der Chromalaun
—Konzentration.