Læknablaðið - 01.12.1934, Blaðsíða 56
LÆKNABLAÐIÐ
150
trast zwischen Kern und Protoplasma fúhrt. Fig. 9 zeigt uns genauer eine
einzelne Zelle. Praktisch-histologisch ist die Fárbung also gánzlich wehrt-
los; sie stellt die Zellen nur als schwache Schatten dar, und erlaubt gar
keine Schliisse auf die innere Struktur derselben zu ziehen.
Das Fárben in Lösung Nr. 2 gibt schon gánzlich andersartige Resultate.
Makroskopisch sind die Schnitte ein wenig heller, aber die graue Substanz
ist der weissen gegeniiber verháltnismássig dunkler, d. h. die Fárbung ist
nicht mehr ganz homogen. Doch sind die Schnitte noch dunkler als die-
jenigen in der Normallösung gefárbten, d. h. die allgemeine Mitfárbung
ist etwas grösser. Mikroskopisch konstatiert man sofort, dass der Charak-
ter des histologischen Bildes sich gánzlich geándert hat. Die diffuse Fár-
bung des Hintergrundes ist verháltnismássig schwácher. Fig. 16 stellt ein
tíbersichtsbild dar. Die Nervenzellen und die Gliakerne schaffen einen
deutlichen Kontrast gegen den Hintergrund. Die Nissl Schollen sind wirk-
lich typisch gefárbt; der Nucleolus wird deutlich hervorgehoben. Fig. 10
zeigt eine einzelne Zelle. Die fúr die motorischen \'orderhornzellen charak-
teristische stichochrome Ordnung der Nissl Schollen lásst sich deutlich be-
obachten, obwohl das ganze Bild, als mit dem Normalbild (Fig. 12) ver-
glichen verháltnismássig schwácher ist. Kurz und gut, dic seltr niedrige
Konzentration von Chromalaun (nur o.^%0) andcrt mit cinem Scldage das
histologisclie Bild, die Fárbung zvird plötzlich spezifiscli (Nicdcrschlags-
fárbung) und wir kriechen ein wirklich typisches abcr abgescliwáchtes
Nissl-Bild. Dies liegt sowohl in der stárkeren Mitfárbung des Hintergrun-
des als in der schwácheren spezifischen Tinktion der Nissl Schollen; das
Normalbild (Fig. 12 und 17) ist mit anderen Worten erheblich kontrast-
reicher. — Fig. 11 stellt eine Vorderhornzelle dar, die in Lösung Nr. 3
gefárbt isf. Sie zeigt keinen grossen Unterschied von der Zelle in Fig. 10,
und doch ist die Nissl Substanz ein wenig stárker gefárbt. Fig. 19 zeigt
uns wieder eine in Lösung Nr. 5 gefárbte Zelle. Der Hintergrund ist schon
wieder etwas heller und die Nissl Schollen viel dunkler und intensiver ge-
fárbt. Doch das Bild hat bei weitem noch nicht die hohe Qualitát des Nor-
malbildes erreicht, d. h. die Fárbung ist noch nicht so kontrastreich und
rein; auch hat die Gliafárbung nicht die Gute der des Aquivalentbildes er-
reicht. Hierzu muss ich noch bemerken, dass schon bei der niedrigen
Chromalaunkonzentration von 2/0 (Lösung Nr. 4) kriecht man eine Zell-
fárbung, die qualitativ eng an das Zellbild der Fig. 19 grenzt. Es scheint
wirklich als ob die Fárbungsaffinitáten der Nissl Substanz bei der nied-
rigen Alaunkonzentration beinahe gesáttigt sind. Genau bei welcher Kon-
zentration dies geschieht lásst sich noch nicht sagen, doch der Wehrt scheint
náher an 2%o als 5%e zu liegen. Die Konzentration von 8%0 gibt Resul-
tate, die annáhernd identisch mit denen der 5%0-igen Lösung sind (sieht
Fig. 19). Von der náchst höheren Lösung Nr. 7 von 1.5%-iger (= i5%o)
Konzentration lásst sich was áhnliches sagen; d. h. die Fárbungsintensi-
tát der Nissl Schollen selbst ist ungefáhr gleich wie bei den zwei vorigen Kon-
zentrationen, die diífuse Mitfárbung aber ist etwas geringer, so dass die histo-
logischen Bilder ein wenig kontrastreicher werden. Die Lösung Nr. 8 (Kon-
zentration 2.5% = 25%o) schafft, als mit der vorigen verglichen bedeu-
tend reinere und schönere Bilder, obwohl die Fárbungsintensitát der Nissl
Schollen selbst nicht geándert ist; d. h. wir náhern uns dem Aquivalent-