Læknablaðið - 01.12.1934, Blaðsíða 57
LÆKNABLAÐIÐ
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bilde immer mehr. Dieses fiir die Neuropathologie wichtige Normalbild
bekommnt man durch Anwándung der Lösung Nr. 9 (Konzentration 5%,
pH 1.84). Fig. 12 zeigt uns das Aquivalentbild einer motorischen Vorder-
hornzelle. Wir haben hier die ideelle Fárbung; das Zellbild ist ausser-
ordentlich rein und kontrastreich, die stichochrome Verteilung der Nissl
Schollen wird schön hervorgebracht. Die mászige Fárbung des Hinter-
grundes ist auch sehr vorteilhaft; die Gliakerne (Fig. 17) sind tief und
scharf gefárbt, und das Plasma der Gliazellen wird durch einen blauen
Hauch sichtbar. Eine weitere Beschreibung des Normalbildes werde ich
an dieser Stelle unterlassen.
Wenn man die Alaunkonzentration noch erhöht d. h. stárker als die der
Normallösung Nr. 9 gemacht, dann wird auch allgemein die Quálitát der
histologischen Bilder allmáhlich geringer. Sowohl die spezielle Fárbung
der Nissl Schollen als die allgemeine Mitfárbung wird etwas scháwcher,
was natiirlich in einem verschlechterten Kontrast resultiert. Fig. 13 (Kon-
zentration 15%) und Fig. 14 (Konzentr. 30%) stellen zwei Vorderhorn-
zellen dar. Die abgesc.hwáchte Fárbungsintensitát muss man in Verbindung
sowohl mit der niedrigen pH dieser Lösungen als mit dem vorhandenen
Uberschuss von Chromalaun setzen; die Fárbung ist námlich etwas stárker
als diejenige bei einfach herabgesetzer pH der Normallösung wie in Fig.
3, 4 und 5 gezeigt ist (sieht spáter).
Wir haben also gesehen, dass eine Spuhr von Chromalaun (o.5%0) plötz-
lich einen Wesensunterschied der histologischen Fárbung bedingt, wobei
die Nissl Schollen typisch dargestellt werden, dass ferner ihre Fárbung
bei einer sehr niedrigen Alaunkonzentration, deren Wehrt irgendwo zwi-
schen 2%0 und 5%0 liegt, schon maximal scheint, d. h. die Fárbungsaffini-
táten der Schollen scheinen schon da ungefáhr gesáttigt zu sein. Eine
weitere Zunahme der Alaunkonzentration bis zu 5% erhöht bedeutend die
Qualitát der Zellbilder, und zwar hauptsáchlich dadurch, dass mit der
zunehmenden Konzentration die diffuse Mitfárbung sich progressiv ver-
mindert. Dies beruht wohl darauf, dass mehr Gallocyaninmolekule sich
mit dem Chromalaun zur basischen Diploverbindung (Lack)) vereinigen
können, wödurch die freien Fairl>stof fmolekúle immer weniger werden
was naturlich die diffuse, saure Fárbung etwas hindern muss; ferner spielt
hier die immer niedriger werdende pH der Lösungen eine grosse Rolle,
indem dies die unspezifische rein physikalische Adsorption des Lackes
von Seite der fibrilláren Strukturen des Hintergrundes herabsetzen muss
(sieht spáter).
Eine O-5%0-ige Konzentration von Chromalaun ándert die Farbe von
rot-violett (Lös. Nr. 1) wo der rote Farbkomponent der dominierende
ist, in reines Violett (Lös. Nr. 2). Bei 2%0 bekommt die Lösung deut-
lich einen bláulichen Hauch und bei 5%0 wird sie stark bláulich um bei
8%0 in reines Blau úberzugehen (sieht Tabelle I). Gleichzeitig wird die
pH der Lösungen allmáhlich niedriger, d. h. sie ándert sich von 2.65 bis
zu 2.15. Beruht nun dieser Farbenumschlag von der roten in die blaue
Nuance auf der Ánderung der pH, oder beruht er auf der Lackbildung?
Dass das letztere wirklich der Fall ist geht aus den folgenden latsachen
hervor: Wenn man zu 5 ccm der Lös. Nr. 1 0.4 ccm einer N/10 HCl
setzt wird die Farbe rot, und gleichzeitig fállt die pH bis auf 2.1; setzt