Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1913, Síða 15

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1913, Síða 15
landes gegangen wiirde, die namentlich in den Gebieten der Glazialmor- phologie und der Vulkanologie schöne Friichte zeitigen miiBte. V. KURZE BESPRECHUNGEN ^ r o f. D r. W. G o 11 h e r: Religion und Mythus der Germanen. 115 S. 40. Verlag Deutsche Zukunft, Leipzig 1909. ^er durch seine zahlreichen Schriften uber germanische Mythologie und Literatur wohIbekannte Verfasser gibt in diesem kleinen Bande einen Úberblick iiber Religion und Mythus der Germanen. In einem kiirzeren allgemeinen Teil: „Religions- geschichtliche Betrachtung" werden die Grundlagen aller Religion, Manismus und Ammismus, in ihren germanischen Erscheinungsformen vorgefuhrt und dann im Hauptteil: „Zeitgeschichtliche Betrachtung" die einzelnen Gestalten der Göttersage und der Gottesdienst in religionsgeschichtlicher Entwicklung dargestellt. Dabei ist mrgends versáumt, die Einzelgebiete der Vorstellungen auszusondcrn, so daB eine Vermengung nordischer und deutscher Mythologie ausgeschlossen ist. Fur die „Islandfreunde" sei besonders hingewiesen auf die auf reiches Quellen- hlaterial gestútzten Belege zur altnordischen (islándischen) Religion. Der Verfasser gehört zu den Anhángern der zuerst von B u g g e vorgetragenen ^lypothese von einer weitreichenden Beeinflussung nordischer Göttersage und Dich- tung durch christliche und römisch-griechische Einflusse. Dementsprechend gehen einige Abschnitte in dieser Zusammenstellung sehr weit (vgl. bes. Odins Selbstopfer am Weltbaum, Baldr, Loki, Völuspá). Dem Buch beigegeben sind 12 moderne, sehr klare und anschauliche Bilder von G- O. Erler. AnnyWothe, DerHof des Schweigens. EinRomanausIsland. Im FeuiIIeton vieler Tageszeitungen. Es kann jedem Islandfreunde empfohlen werden, sich durch diesen Roman in die mgentumliche Stimmung des holien Nordens versetzen zu lassen. Die Verf. hat sich auCer durch eigene Beobachtung auch durch die Lektúre von Volkssagen und Ge- dichten in tlbersetzung úber den Schauplatz ihres Romans gut unterrichtet. Die vorgefúhrten Personen verdienen das Interesse des Lesers. Fúr die bevorstehende Euchausgabe muB aber, wenn es niclit zu spát ist, der dringende Rat erteilt werden, die Namen von Personen und Orten einem Kenner zur grúndlichen Durcharbeitung Vorzulegen, damit die geradezu unglaublichen VerstöBe nicht weiterhin die Lektúre erschweren. W. H. VI. NACHRICHTEN AUS ISLAND i- Uber die Ausbriiche der Hekla berichtet die Norddeutsche Allgemeine Zeitung folgendes: Wie erinnerlich sein wird, trat die H e k 1 a auf I s 1 a n d Ende April in eine Periode starker Ausbrúche ein. Zur Beobachtung dieses Schauspiels hat einc kleine Gesell- schaft von islándischen Herren eine Reise zu dem Feuerberge unternommen, und einer c'er Teilnehmer an dieser sehr interessanten Fahrt, Herr Gutsbesitzer E g g e r t ®riem, gibt jetzt von dieser Fahrt in dem Kopenliagener Blatte „Politiken" eine tosselnde Schilderung. DaB die Expedition sich dem in voller Tátigkeit befindlichen Abgrunde bis auf 200 m Abstand náhern und so den vulkanischen Vorgang aus aller- náchster Náhe beobachten konnte, das verdankte sie allein dem Umstande, daB die die winterliche Schneefláche deckende neue Lavaschicht, was man dortzulande „apal- 31

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