Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Blaðsíða 4

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Blaðsíða 4
wartete der deutsche Kaiser die Boten nicht ab, sondern begann sofort den Krieg, ohne weitere Vermittlung zu versuchen. Dieses iibereilte Vorgehen machen die englischen Blátter Kaiser Wilhelm zum schwersten Vorwurf." Dann, heiBt es weiter, machten Belgien und Holland mobil, um ihre Neutralitát gegebenenfalls zu schiitzen. Wie sich gezeigt hat, war das von Belgiens Seite keine iiberfliissige Vorsicht. Frankreich aber sah sich ver- tragsmáBig verpflichtet, mit seinem ganzen groBen Heer dem angegriffenen RuBland zu helfen. „Das hatten die Deutschen erwartet und wuBten auch, daB derjenige irn Vorteil ist, der zuerst ausspielt. Daher beschlossen sie, die Franzosen zuerst anzugreifen, ohne ihnen den Krieg zu erkláren. Aber der Weg, den sie einschlugen zum Angriff auf die Franzosen, hatte zur Folge, daB neue Feinde fiir sie hinzutraten, námlich die Englánder. In den letzten Jahren sind viele Abhandlungen in Deutschland geschrie- ben worden iiber den zu erwartenden europáischen Krieg und dessen Vor- bereitung. Zwei Schriften der Art sind im Sommer erschienen und haben groBen Eindruck gemacht, vor allem deshalb, weil der deutsche Kronprinz seine Zustimmung dazu ausgesprochen hat, was groBes Aufsehen erregt hat. In diesen Schriften ist die Erwartung ausgesprochen worden, daB die Eng- lánder die Franzosen im Kriege damit unterstiitzen wiirden, daB sie Truppen in Belgien landen wiirden um sich mit den Franzosen zu vereinigen, die von der anderen Seite kommen sollten, und diese vereinigten Truppen wiir- den dann Deutschland angreifen. Solchem Hirngespinste scheinen die Deutschen vollen Glauben geschenkt zu haben, denn sie hielten es fiir ihre erste Aufgabe, ohne vorherige An- kiindigung in Belgien und zugleich in Luxemburg einzufallen, um auf diesem Wege an die Franzosen heranzukommen. Nun sind, wie jedermann weiB, diese beiden Staaten als neutral aner- kannt und ihre Neutralitát von den Grofimáchten, darunter den Deutschen, garantiert. Die Franzosen hatten auch im voraus versprochen, sie wiirden im Falle eines Krieges die Neutralitát Belgiens in vollem MaBe beriick- sichtigen. Als aber die Deutschen durch ihren Einfall in Belgien die anerkannte Neutralitát dieses Staates fiir nichts achteten, konnte es nicht ausbleiben, daB die Englánder dies nicht ruhig mit ansahen. Sie iibermittelten den Deutschen ihre letzten Forderungen iiber die vollkommene Anerkennung der Neutralitát Belgiens, und da diese Forderungen abgelehnt wurden, er- klárten sie ihnen den Krieg.“------- Es folgen einige Telegramme, die aus derselben wahrheitsliebenden Quelle stammen: 32

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