Læknablaðið - 01.06.1939, Qupperneq 18
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LÆ K NA B LAÐ IÐ
stritlige theoretische Begriindung
soll hier nicht eingegangen werden.
Ein Versuch bei geeigneten Fállen,
bes. bei Magen-Dannerkrangungen
und zur allgemeinen Umstimmung,
wiirde wohl lohnen. Erforderlich
ist nur die Vermeidung stárkerer
Verunreinigungen. Das Wasser soll
also nicht in zu grosser Náhe von
Ortschaften und nicht von der
Oberfláche entnommen werden.
Keimírei ist es auch in grösserer
Tiefe nicht, doch handelt es sich,
wie Untersuchungen gezeigt haben,
gewöhnlich nicht um pathogene
Mikroorganismen. Zur grösseren
Sicherheit und zur Entfernung von
Algen, Plankton u.s.w. kann man
das Wasser aucH noch filtrieren.
Weitere Möglichkeiten bieten die
zahlreichen im Lande hefindlichen
heissen und kalten Quellen. Ob sie,
und welche, ftir Heilzwecke in Be-
trakt konimen, bedarf wohl noch
náherer Erforschung nach moder-
nen Gesichtspunkten. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass sich darunter
einige befinden, die in ihrer Zusam-
mensetzung und Heilwirkung den
allgemein bekannten Heilquellen
gleichkommen. Von den heissen
Quellen kámen die schwefelhaltigen
ohne weiteres zu Badezwecken hei
Rheumatismus und Hautleiden in
Betracht.
Das Gleiche gilt endlich fiir den
an vielen Stellen vorhandenen vul-
kanischen Schlamm. Dass er in
seiner Zusammensetzung und Wir-
kung den bekannten Schlamm- und
Fango-Packungen von Pistyan, Bat-
taglia u.sw. nicht nachstehen wur-
de, war von vornherein anzuneh-
men. Verf. hat bereits vor einigen
Jahren gelegentlich eines fríiheren
Besuchs auf Island einen entspre-
chenden V orschlag gemacht. In-
zwischen ist — selbstverstándlich
unabhángig davon — ein Versuch
gemacht worden, der die erwartete
giinstige Wirkung gezeigt hat. Es
dúrfte nicht schwer sein, die in
Dánemark l>egonnenen Versuche
auf Island fortzusetzen. Noch bes-
ser wáre es, die Anwendung an Ort
und Stelle vorzunehmen, doch dúrf-
te dies auf Schwierigkeiten stossen.
Wohl aber wáre es leicht möglich,
den sachgemáss vorbereiteten
Schlamm, der sich heliebig ver-
schicken lásst, in grösserem Um-
fang hei Rheumatismus, Ischias, zur
N achbehandlung nach Frakturen und
Luxationen u.s.w. auch in der Pri-
vatpraxis anzuwenden. Dass er sich,
da unhegrenzt haltbar, auch zur
Verschickung ins Ausland eignet,
ist selbstverstándlich. Auf dieses
Thema soll, da es in Læknablað
Í939. 3 in vorzíiglicher Weise be-
handelt worden ist, nicht náher ein-
gegangen werden. Sicher liegen hier
noch grosse therapeutische Mög-
lichkeiten.
Félagsprentsmiðjan b.f.