Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Side 52
30
sehr seltenen Possessivformen mijtt I Mos 41,40, sijtt Rom form
4,8, sijnne II Mach 14,25, sijnna I Mos 49,33, obwohl hier i noch in
den altesten Rimur oft durch Reime bezeugt ist1.
3. Starkes Schwanken zwischen ij und i herrscht in dem aus dem
Mnd. iiber das Dån. und Norw. entlehnten Pråfix bi-2. Fast durch-
wegs steht ij in bilæti, wo auch nisl. \i:] gilt, z. B. Bijlæte II Mos
20,4 usw. (zieml. håufig): (vereinzelt) Bilæte IV Mos 33,52. Bei den
iibrigen Wortern ist das Verhåltnis insgesamt ca. 1 bij-: 2 bi-: z. B.
(von jedem Wort eine einschlågige Form) pu bijfalader I Mos 27,19,
bijfalning III Mos 7,38, bijginfa (Inf) Syr 15,12, bijhaga (Inf) III
Mos 26,33, bijhallda ibid. 27,19, bijlagdur Jerem 32,24, bijuara Es
27,3, bijuijsa Neh 7,61: hann bifalade I Mos 39,22, bifalning II Mos
6,12, vier bigerum Hebr 6,11, bihallda Psalt 45,5, bitala I Mos 31,39,
bitaling IV Mos 5,8, biuara Psalt 41,3, biuijsa Job 36,3, biuijsunar
Dan form 10,17. Alle diese Worter fehlen in entsprechender Form
dem Nisl., scheinen also kaum je in nennenswertem Ausmass der
gesprochenen Sprache angehort zu haben3 4. Daher riihrt wohl die
Unsicherheit in der Wiedergabe des (nach Westergård-Nielsen)
hauptsåchlich aus dem Norw. ubernommenen i. Vielleicht wurde
das Pråfix von den Kreisen, die diese Worter gebrauchten, auch
niclit durchwegs mit Starkton, sondern wenigstens alternativ auch
mit Schwachton (kurzem offenem i) nach dem Dån. und Norw.
gesprochen. Såmtliche der betreffenden Worter sind Bildungen mit
urspriinglich (und noch dån. und norw.) vortonigem be- (bi-)*.
Der Name David (aisl. nisl. David, aisl auch -d-) wird meist mit
i geschrieben, z. B. Dauid I Kg 16,13.19; 23,1 usw., nur ausnahms-
weise Dauijdz Jerem 22,2, Sach 12,10, form NT 2,4. Åhnlich kommt
nisl. figura (lat. figura) nur mit i vor: Figurur form GT 7,30 usw.
Anm. 2: ij wird in Fremdwortern fur ij-i verwendet: Brijta
cettkuijsl IV Mos 26,44 (Briiter L 45), håufig in lat. Endungen, z. B.
Darij Kongs Esdra 4,24, Euangelij Marc 1,1, Lybij Dan form 11,49,
Assyrijs IV Kg 19,35.
§ 17. Am zweithåufigsten ist Doppelschreibung frir d. Ge-
wohnlich hat sie die Ligaturform m (zwei zusammengeschobene a,
1 vgl. Is! Or dm S. 43 f., KGisl EfterlSkr XI S. 180.
2 vgl. WN S. LXIV f.
3 vgl. WN S. LXXVIII.
4 vgl. WN S. LXIV f. sowie die einzelnen Worter.