Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Qupperneq 55
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Anm.: Bisweilen wird m geschrieben, wod nicht in Frage kommt:
z. B. sambatt I Mos 25,12, Egiptmiand II Mos 4,21, skælltu V Mos
12,23, mf sijnum Naunga ibid. 15,2, biodm Job 23,12, Jimmi Es
3,26 u. a. Ganz vereinzeltes m flir a in offener Silbe (Mmdur Psalt
40.5, tsdade Tob 2,1) darf wobl nicht als Anzeicben fur die nisl.
Dehnung aufgefasst werden. mlwd II Chr 15,15 stimmt mit norw.
ål- (ålkjend, ålmenn, ålhuga usw.) auffallend iiberein, nisl. al-.
§ 18. Seltener ist Doppelschreibung fur u. Eine Stichprobe
von ca. 25 Seiten ergab ein Verhaltnis von ca. 4:1 zugunsten ein-
facher Schreibung u, v. Die Doppelschreibung zeigt ausser in einem
einzigen Fali (3. PIPrat fluudu Es 16,5, das wohl kaum als fluudu
zu lesen ist) stets die Form w. Sie kommt vor allem im Inlaut vor:
z. B. hwsi I Mos 12,1, (Prat) trwde ibid. 15,6, bwdinne III Mos 1,1,
Hwdena ibid. 1,6, Turtildwfu ibid. 1,14, Almwgans IV Mos 1,2, bwa
Dom 1,27 usw., oft auch vor Doppelkonsonanten und Konsonanten-
verbindungen: z. B. Brwdkaup Dom 14,10, Gen hwss I Mos 24,38,
Hwsbonde Jos 7,14 usw. Die Falle beweisen allerdings nichts gegen
die nisl. Kiirzung, da w sehr wohl nur Bezeichnung der geschlosse-
nen Qualitat sein kann. — Im Auslaut ist Doppelschreibung
seiten: otrw Mal form 18. Im Anlaut kommt w nur in den Teilen
der Bibel als spezielle Bezeichnung von u in Betracht, in denen es
nicht allgemein fiir v = u steht (wie vor allem im klein gedruckten
Text, s. § 39); es ist auch dort seiten: wllna II Mos 7,18, wr V Mos
2,26, wt IV Kg 9,10.
Seiten ist Dehnung von aisl. u vor ng durch w bezeichnet:
Harmprwngen IV Kg 4,27, Hwngrader Es 8,13, Hwngradann ibid.
29,8. Diese Dehnung ist aisl. nicht belegt, muss aber schon langere
Zeit vor der GB stattgefunden haben, da sie nach Ausweis von nisl.
geschlossenem \u\ Zusammenfall mit altem u bewirkte.
Fast durchwegs steht w in dem Wort skur god »Gotze« (< skurd-
god): z. B. Skivrgod I Mos 31,19, II Mos 23,24, IV Mos 25,2, V Mos
7.5, SKwrgoden Psalt 135,15, Skwrgoda V Mos 7,25, Skwrgodum
ibid. 4,28, IV Kg 17,12 usw. (seiten: Skurgodid I Mos 31,34 u. a.).
Das Nisl. hat hier u, doch kam u anscheinend bis in die 2. Hålfte
des 19. Jahrhunderts vor1. Wahrscheinlich beruht u auf Ersatzdeh-
nung fiir geschwundenes d, vgl. Noregr (nisl. Noregur) < N6rve.gr
1 vgl. Cl-Vigf (1874): »skurd-god . . . spelt skurgod and sounded skurgod«.
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