Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Síða 68
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IV Kg 15,19, skeinkt IV Mos 18,6, hann kreinkte II Kg 13,32, peinkia
I Mos 9,15, Eg peinkta IV Mos 24,11 usw. Ausnahmen sind sel-
ten: (Prat) gengu I Mos 50,17, vid gengurn Psalt 55,15, fengu Nell
7,63, engen nytseme Es 44,9, hann . . . hengde Matth 27,5, (Prås)
sprenger Opinb form 3,41.
Beispiele fur diese Diphthongierung (eine Art diphthongische
Zerdehnung, vgl. die Dehnung von a i u in dieser Stellung) finden
sich im Isl. schon seit ca. 13001. Sie ist wolil schon in der 1. Halfte
des 14. Jahrhunderts im grossen ganzen durchgefiihrt2, doch wird
im allgemeinen flir die heutige Sprache in den Westfjorden
wenigstens teilweise erhaltenes e angegeben (vgl. entsprechendes
a und o)3. In der Schrift wird e allerdings im Nisl. allgemein
beibehalten.
b) vor palatalem g [j] in den Verbindungen -egi-, -egjz. B.
deige, speigill, veigenn (Subst mit Art und PartPrås von vega),
aumleiger, egseige, meige (KonjPras: mega), sleigenn, pueigenn, seigia,
vier seigium, peigia usw. Vgl. dazu die umgekehrte Schreibung
Surdege Marc 8,15. Ausnahmen sind allerdings nicht ganz selten:
vegenum I Mos 35,19; 45,24, II Chr 6,38, vege I Kg 15,2, veginn II
Kg 20,8, Veginn Es 43,16, veger ibid. 48,15, hægra megen IV Kg
12,9, tregier II Chr 29,11, treger Luc 24,25, jllmannleger Es 8,1,
slegin ibid. 13,15, ottaslegen Post 10,4, dege Es 22,25, segir ibid.
45,11 u. a.
Dieser Ubergang tritt im Isl. kurz nach 1300 in Erscheinung,
doch scheint er vor 1350 noch nicht stark verbreitet zu sein, er
muss also etwas junger sein als e > ei vor ng2. Um 1450 ist er we-
nigstens in gewissen Hss. durchgefiihrt4, und im NT 1540 herrscht
ei mit wenigen Ausnahmen5. Im Nisl. gilt ei auf dem ganzen Gebiet
ausser in Siidostisland6, wiewohl die Schrift e beibehalt.
Das vor [j] entstandene ei ist in verschiedenen Pallen an al o-
gisch auf die Stellung vor velarem g iibertragen:
1 vgl. NorAisl § 102, IslOrOm S. XII, Athuganir S. 21.
2 vgl. IslOr&m S. XII.
3 Træk S. XXVII, Kress S. 24, Hægstad S. 77, Bjorn Gu5finnsson: Breytingar å
framburSi og stafsetningu (1947) S. 27 f., vgl. aber Islenzk rit sldarialda, 2. fl. IB
(1955), S. 24.
4 vgl. Gering I S. IX.
5 vgl. Måli& § 16.
6 vgl. Kress S. 23.