Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Blaðsíða 84
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vera tueir tiunda partar III Mos 24,5 usw. Die urspriinglichen En-
dungen von »hver« sind trotz der Vermischung mit »hvor« in der
Stammsilbe beibehalten: huorium Jerem 2,9, huoriu III Mos 13,52,
Huorier IV Mos 5 R.
Sonst ist hvor- flir hver- ziemlich selten: einhuor Vtlendskur III Mos
19,33 u. a., peir tolf Kynpætter Jsraels ...pa hann blessade pa / sierhuorn
peirra med eirne sierligre Blessan I Mos 49,28, huornen III Mos 14,3,
Huornen Jud 12,14, huorsu Jerem 3,3, Dan 2,10, Marc 5,19 u. a.,
huort skal eg farat I Mos 37,30, huort pad hid fyrsta giede pangad
geingu hin epter Ez 10,11 u. a.
Die Vermischung von hvor- mit hver- scheint (ausser in einem
wohl unsicheren Beleg aus dem 14. Jahrh.1) seit ca. 1500 belegt zu
sein2. Im Ni si. wird wohl in den meisten Fallen iiberwiegend [y]
(wie in hver-, vgl. § 51) gesprochen, obwohl die Schrift stets o bei-
behalt, das auch zum Teil noch in der Aussprache vorkommt3. Das
Pron hvor ist mit o vor allem noch in S ti disland erhalten, sonst
gewohnlich in der gesprochenen Sprache mit hver verschmolzen4,
u. zw. auch in den Endungen5. Es lasst sich nicht mit Sicherheit
entscheiden, wieweit der Zusammenfall von hvor- und hver- eine
rein lautliche oder eine semantisch-funktionelle Angelegenheit ist.
Fiir eine Funktionsubernahme des Duals durch das pluralische
hver konnte zwar die Parallele des Pers- und PossPron (wo aber
in der GB im allgem. Dual und Plural noch deutlich geschieden
sind) so wie der Umstand, dass nisl. hvur = hvor auch in den En-
dungen mit hver ubereinstimmt, sprechen. Die Tatsache, dass alle
Formen mit hvor-, auch die nicht mehr in unmittelbarem Zusam-
menhang mit dem Pron stehenden hvort, hvorutveggja (mit
indekl. erstem Glied), ferner hvorgi, hvorugur und hvorlei, die
iiberhaupt keine Entsprechung mit hver- besitzen (aisl. hverrgi »wer
immer« steht bedeutungsmåssig fern und kommt in der GB iiber-
haupt nicht mehr vor), gleichermassen von der Vermischung erfasst
wurden (hvorlei in der GB anscheinend besonders stark!), deutet
jedoch eher auf einen lautlichen Vorgang. Eine lautgesetzliche Pala-
1 vgl. Hægstad S. 131.
2 vgl. islOr3m SS. 103, 105 ff.
3 vgl. die einzelnen Worter bei Bl.
4 vgl. Hægstad S. 131, Joh. L. L. Johannsson, Skirnir 1923: S. 209, JH.
5 vgl. StEin S. 374.