Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Blaðsíða 90
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Umlaut, wie im alteren Isl., hat Ynglingur III Kg 3,7. Nisl.
unglingur.
Mnd. u ist durch y vertreten in lyst z. B. V Mos 14,26 (mnd.
lust), durch Einfluss der wohl einheimisch nord. lysta (Vb), lysting
oder auch der Adj lystugur, lystilegur, die wohl schon im Mnd.
Umlaut haben (lustich, lustelilc)1, doch kann y schon aus dem Dån.
(lyst) ubernommen sein, — stets in lykt (»Geruch«) Job 14,9, Olykt
II Mach 9,9 usw. und teilw. im Vb lykta neben lukta »riechen«: Inf
lyckta Am 5,21, lycktande I Mos 34,30, lycktade ibid. 8,21: Inf lukta
III Mos 26,29, luktande II Mos 5,21 (mnd. lucht, nisl. lykt, lykta)2.
Mnd. liichte erscheint als lykt, lukt »Fackel«: med Lyktum Joh
18,3: Lios Luckternar Jerem 25,10 (nisl. lukt). Dagegen ist mnd.
u stets durch y vertreten in tyfta, tytta »ziichtigen« (mnd. tiichten):
Inf tyfta III Mos 26,21, tyfta II Kg 7,14, pu typtar Psalt 39,12,
Hann . . . tytter Syr 18,17 (andernorts im 16. Jahrh.3 und nisl.
auch tukta).
§ 42. In Endsilben steht fast durchwegs u: z. B. augu, øllu,
pessu, husenu, søgdu, tøludu, konu, konunne, konuna, konur, konum,
mønnum, øllum Dyrum I Mos 1,30 usw., Svarabhaktivokal (s. § 102):
dagur, madur usw. Daneben kommt o nur noch ausnahmsweise, vor
allem in Es, vor. Ich gebe das vollståndige Material wieder:
a) Einigermassen zahlreich sind die Beispiele nur im DatSg
Neutr des suffigierten Artikels -eno, -ino. Sie sind jedoch fast ganz
auf Es beschrånkt:
gineno Es 5,14, Riettlætino ibid. 5,16, Alltarino ibid. 6,6, Løgmal-
ino ibid. 8,12, Landeno ibid. 8,13.15 (2mal); 10,23; 11,4; 16,9.13;
19,17, fialleno ibid. 10,12.32, vestreno ibid. 11,14, Nordreno ibid.
15.4, Hafeno ibid. 19,5, Aareno ibid. 20,1, Suerdeno ibid. 21,15,
Vijneno ibid. 24,11; 28,1; 29,9, Austrino ibid. 46,9, Folkeno ibid.
55.4, Musterino ibid. 66,6, — sonst nur vereinzelt in Jerem und
Teilen des NT: sliettlendino Jerem 17,3, Samkunduhuseno Luc 4,33,
Holldino Rom form 5,29.
1 vgl. Seip, Låneordst II S. 31; zum Umi. von u im Mnd., der meist nicht be-
zeichnet und deshalb nicht iiberall sicher festzustellen ist, vgl. Lasch, Mnd. Gram-
matik (Halle 1914) § 43 f. und § 51.
2 zur Erklarung des Umlauts vgl. Seip, Låneordst II SS. 120 und 31.
2 vgl. WN S. 351.