Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Qupperneq 100
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Kg 3,32, Auxlum Psalt 21 R., laufblaudum Es 1,30, Daugg ibid.
26,19, Vaurduren Ez 7,6, Daugum Mich 4,1, peir . . . saugdu Jud
6,15, sauk I Mach 11,11, Kaurf II Cor 11,35 usw.
§ 49. Auch vor ng wird meist ø geschrieben, doch ist au in dieser
Stellung entschieden haufiger als sonst, u. zw. in allen Teilen der
Bibel, so dass der Ubergang o > au \øy\ vor ng wohl fur die ganze
GB als gesichert betrachtet werden darf. Einige ausgewåhlte Ab-
schnitte (II Mos, III Mos, II Kg, I Chr, Job, Jerem, Dan, inkl.
form, Jud, Matth, Post, II Cor) zeigen vor ng zusammen 25 au: 122
ø, also ein Verhaltnis von gut 1:5, wahrend das Verhaltnis in den
iibrigen Stellungen in II Mos, das im grossen ganzen auch frir die
andern Teile der Bibel angenommen werden darf, ca. 1:110 ist (vgl.
§ 48). Beispiele: praungt I Mos 13,6, Matth 7,14 (: prønguan Kyrtel
II Mos 28,4), SaungleiJc I Mos 31,27, Saungmenn II Kg 19,35, Saung-
ur Job 30,31, Ez 7,7, Gledinnarsaungur Jerem 30,19, Prat saung
II Mos 15,1, Psalt 7,1, Jud 16,1, Saunguare I Chr 7,33, Saunguar-
arner Psalt 68,26 (: Lofsøngur II Mos 15,2, Sønguara I Chr 16,16
usw.), (DatPl) Staungum II Mos 35,12, Mælistaung Ez 40,3, laung
(: langur) II Mos 36,15, pau laungu Spioten Ez 39,9, aunguann I
Kg 8,19, Slaungu ibid. 17,50, Gaungurofa Job 27,18, Aunglenum
ibid. 41,1, Matth 17,27, saungla Ez 21,20, Aunguit Dan 8,18 usw.
Vor nk findet sich nur 1 Beleg: (NomSgEem) krønk Marc 1,30.
Der tjbergang o > au [øy] vor ng, nk zeigt sich wenigstens spu-
renweise seit ca. 13001, er wird also ungefåhr gleichzeitig mit dem
phonetisch parallelen e > ei vor ng, nk eingetreten sein (vgl. §
27,a). Seine Ausbreitung lasst sich in den Hss. allerdings nicht ge-
nau verfolgen, weil o und au nicht streng geschieden sind (vgl. §
48)2. Jedenfalls aber scheint, wie auch das NT 1540 zeigt3, au gegen-
iiber ei vor ng, nk zuriickzubleiben. Obschon der Unterschied wohl
rein orthographisch sein konnte, ist mit der Moglichkeit zu rechnen,
dass sich die Diphthongierung von o langsamer ausbreitete, so dass
vielleicht auch frir die Sprache der GB eine alternative Bewahrung
von o anzunehmen ist. Auch im Nisl. ist o in dieser Stellung in den
1
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vgl. NorAisl § 105.
vgl. Athuganir S. 20.
Målid § 34, vgl. Islenzk rit sidari alda, 2. fl. IB (1955), SS. 22-24.