Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Qupperneq 137
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die Assoziation mit verwandten Formen immer wieder hemmend
gewirkt und zu Schwankungen gefiihrt haben.
§ 71. d ist eingeschoben:
a) zwichen II und r in: Komparativ Elldre I Mos 19,31, elldre
ibid. 29,16, IV Mos 1,3, III Kg 2,22, I Chr 24,2 usw., — Forelldrar
Joh 9,2, Forelldrar ner Ordzk form 1,21, minna Forelldra I Mos
49,26, Forelldrunum Matth 10,21, Forelldrana Ordzk 19,14 usw., —
peir stølldrudu Dom 3,26, DatSg stalldre Rom form 2,25. Dieser
d-Einschub ist aus alterer Zeit vor allem aus dem Anorw.1 wie aus
dem Ostnord.2 bekannt. Dem Aisl. febit er im allgem.; erst im 14.
Jahrh. taucht anscheinend wenigstens foreldri auf3 4. Nisl. gilt wie
in der GB d in diesen Wortern durchwegs.
b) teilweise (jedoch iiberwiegend) in ølldungis »ganz, durchaus«
form GT 2,39, III Kg 21,25, Jerem 4,27, Spek 4,13, Matth 5,34
usw.: øllungis I Mos 8,14, Pred 2,17, I Mach 1,16 (aisl. gllungis,
vgl. ae. eallunga, as. alang: allur*). Da Formen mit d erst im 15.
Jahrh. erscheinen5, liegt vielleicht eher Metathese dl (< II, s. § 103)
> Id als Einschub vor6 7. Ob ein Zusammenhang mit der (ebenfalls
sekundåren?) anorw. Form alpingis7 besteht, ist unsicher. Nisl.
gilt durchwegs oldungis.
Wie nisl. steht Id fur II durchwegs in Skylldinga II Kg 14,26,
fyrer fimmtijge Skilldinga Silfurs ibid. 24,24, Silfurskilldinge I Kg
9,8. Die Form kommt selten schon aisl. neben haufigerem skillingr
vor8. Trotzdem die Etymologie des Wortes unsicher ist, ist es im
Skandinavischen sehr wahrscheinlich entlehnt9 (vgl. z. B. asachs.
skilling, ae. scilling) und Id deshalb sekundår.
3) d
§ 72. Die stimmhafte postdentale Frikative å (im In- und Aus-
laut) wird stets mit d wiedergegeben: madur, fader, moder,
1 vgl. Seip, Språkhist SS. 189, 303 f.
2 vgl. GdaGr II § 350, NorAschwed § 326.
3 vgl. Gering II S. 271, NorAisl § 372.
4 s. Holthausen: Worterbuch des Altwestnord. (1948) S. 357.
6 vgl. IslOrbm S. 72.
6 vgl. Hægstad S. 112.
7 s. Fritzner I S. 50.
8 vgl. NorAisl § 317, Amn. 1.
* vgl. Hellquist S. 395.