Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Blaðsíða 178
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2. Anlautendes p ist in Anlehnung an die dt. und lat. Formen
wenigstens in der Schrift wieder eingefiihrt in den Lehnwor-
tern sålmur, saltari: Psalmur Psalt 3,1; 4,1; 5,1 usw., Lofpsalmur
Es 12,2, Psalme Post 13,33, Psalma II Chr 7,6, Psalmaskallded
II Kg 23,1, Psalmabokinne Luc 20,42 usw.; Psaltare Psalt Titel,
Psalltarans Dan 3,5, Psalltaranum Psalt form 3,4, Psaltarann ibid.
Titel usw. Aisl. gewohnlich ohne p1, nisl. stets sålmur, saltari.
13) r
§ 102. r im Auslaut nach Konsonanten sowie zwiscben
Konsonanten hat im Isl. seit etwas vor 1300 den Svarabhak-
tivokal u entwickelt: -ur(-). Nach herrschender Auffassung er-
langte ur bereits in der 2. Hålfte des 14. Jahrhunderts allgemeine
Geltung, doch wurde r wenigstens in der Schrift noch weit bis ins
16. Jahrh. hinein haufig beibehalten2. In der GB wird der Zusam-
menfall von altem r und ur abgesehen von wenigen Ausnahmen
konsequent zum Ausdruck gebracht: beide werden entweder mit
ur oder mit 2 (r rotunda) wiedergegeben. Die Rotunda hat in der
GB fast ausschliesslich die Funktion der alten tironischen Note
2 = ur3. In beiden Fallen ist ausgeschriebenes ur håufiger, im In-
laut ist es fast allein gebrauchlich. Beispiele:
altes r: Myrkur I Mos 1,2, Dagur ibid. 1,5.13.19.31, allur ibid.
2,1, ædur ibid. 2,5, Madur ibid., føgur ibid. 2,9, fellur ibid. 2,11,
pu etur ibid. 2,17 usw.; Hafursins III Mos 4,24, magurt IV Mos
13,18, Fegurd Psalt 45,12: j sundi I Mos 1,6, Dagi ibid. 1,8.23,
ædi ibid. 2,5, felh ibid. 2,13, apti ibid. 2,21, hanns alk Alldi ibid.
5,20 usw.; niditrodet Es 18,7, angibiten ibid. 38,17;
2 fur altes ur (urr): Brodi I Mos 4,8, kom ibid. 8,16, Fiøgi ibid.
11,13, nocki ibid. 32,22, Kielldi II Mos 7,19, Plmgi ibid. 9,14, sijdi
ibid. 26,13, Tøbli ibid. 32,15, hia sinne Modi ibid. 22,30, Dotti
III Mos 18,10, Fødi ibid. 18,11, Dottidottur ibid. 18,17 usw.
Ausnahmen von dieser Regel sind verhåltnismassig sehr selten
und deshalb ohne Belang:
Fur altes r (> ur) wird in einigen wenigen Fallen r geschrieben:
1 vgl. NorAisl § 287, Aran., Ordf.
2 vgl. hiezu NorAisl § 161,a, Hægstad S. 44 f., Athuganir S. 73 f., Jon t>orkels-
son: Um r og ur 1 niOurlagi orSa (Reykjavik 1863).
3 vgl. PANS S. VIII.