Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Side 186
164
(: sa hinn ypparste Skeinckiare I Mos 40,9 usw.). Dazu die umge-
kehrte Schreibung hid allra styrsta (Superl: stuttur) Ephes 3,3
(iiber vermutliche weitere umgekehrte Schreibungen im Superl s.
§ 107).
Der r-Schwund vor s -f- Konsonant geht mit der Assimilation
rs > ss intervok. und ausl. parallel und wird desbalb gewohnlich
mit ihr zusammengestellt. Er tritt wie sie sebon in den altesten
Hss. auf1. Nisl. ist er ausser in der Elexion im allgem. durehge-
fuhrt, doch kann r auch vor Ableitungssilben (z. B. fy(r)stur) in-
folge Assoziation oder Einfluss der Scbrift noch vorkommen2 3.
2. Im Auslaut febit r oft in der Pråp »fyrir« sowohl vor kon-
sonantiscb wie vor vokabsch anlautendem folgendem Wort: fyre
Risa V Mos 2,11, fyre Gudz Alltare III Kg 8,22, fyre DROTTJNS
Ord ibid. 13,2 usw., fyre ydar Brædrum V Mos 3,18, fyre ydur ibid.
11,26, Dom 9,2, fyre otta Drottens Ordzk 22,4 usw. Auch als Adv
kommt fyri vor: Huar fyre II Kg 20,19, Par fyre Psalt 26,1 usw.,
ebenso als erstes Kompositionsgbed: peir . . . fyrej'orust Psalt 9,4,
fyremæla Es 11,15 usw. Viel haufiger ist jedoch fyrir: fyrer mann-
en I Mos 2,20, fyrer auglite Gudz ibid. 3,8, par fyrer ibid. 2,23,
huar fyrer ibid. 4,6, fyrerboded V Mos 2,37 usw.
Formen ohne r sind schon aus dem Aisl. bekannt. Der Schwund
ist unter schwacherem Ton, urspriingl. wohl nur vor Konsonant,
wo er auch nisl. noch vorkommt, eingetreten, wobei sieber auch
dissimilatorische Grunde mitgespielt haben (vgl. eftir, yfir mit
erhaltenem rf.
Anm.: Fails die beiden vereinzelten Falle, die sonst im Isl. an-
sebeinend keine Parallele haben, nicht Druckfehler sind, durfte
auch dissimilatorischer r-Schwund vorliegen in (GenSgFem des
Adj) epterdceme hr ædeligar Gudz Reide I Mos 19 R., til allshættadar
Pionustugiørdar II Mos 27,19. Im ISTorw. ist dieser r-Schwund seit
dem 13. Jahrh. haufig belegt4.
1 vgl. Nor Aisl § 272,3, Ordf (fyrstur).
2 vgl. die einzelnen Worter bei Bl, ferner Kress S. 129 f., Træk S. XXIV, StEin
S. 20 f., Hægstad S. 115.
3 vgl. Nor Aisl § 300, Anm. 2, Seip, Språkhist S. 178, Træk S. XXV, StEin
S. 27.
4 vgl. Seip, Språkhist SS. 178, 281.