Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Síða 203
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Suo giørdu peir i sex Daga Jos 6,14. Im ganzen iiberwiegt wohl
so, am stårksten wohl in den Propheten und im NT.
In Analogie zu dem Wechsel svo: so erscheint mnd. sodan als
svoddan (iiberwiegend) und soddan1, doch kann das Nebeneinander
bereits aus dem Dån. oder Norw. stammen, wo ebenfalls Formen
mitundohne v belegt sind, z. B. suoddan I Mos 19,7; 39,10, VMos 9,18
usw.: soddan I Mos 11,6; 34,7, II Mos 29,36 usw.
Im Nisl. sind so und soddan in der Umgangssprache herrschend;
svo (und im Anschluss daran auch svoddan) kommt nur unter dem
Einfluss der literarischen Sprache vor, die stets svo gebraucht, wåh-
rend sie s(v)oddan vermeidet2.
Auf schwåcherer Betonung beruht wahrscheinlich auch zweimal
belegtes teimur (= tveimur, Dat: tveir): fyre passum teimur vink-
ande Kolbrøndum Es 7,4, af sijnum teimur Kongum ibid. 7,16.
Da diese Form aber sonst im Isl. nicht vorkommt, ist an Einfluss
aus dem Norw., wo entsprechendes tæim schon im 14. Jahrh. be-
legt ist3, zu denken.
Anm. 2: t)ber analogischen Schwund von postkonsonantischem
v vor vokalisch anlautender Endung s. neutr. wa-St. (§ 138), fem.
wo-St. (§ 148) und wa-, wo-stammige Adj (§ 203), ferner yd(v)ar
§§ 228, 232.
Anm. 3: Assimilation nv > nn im Sandhi mit nachfolgender teil-
weiser Kiirzung des nn hat stattgefunden in: ongvan(n)egin < ongv-
an veginn (s. die Beisp. § 64,a,2), eirnhuerneigen Rom 11,14 <
*einnhvernnegin (nach § 60) < einnhvern veginn.
§ 117. v, das urnord. vor labialen Vokalen (o, o, u, u, y, fj, ø, æ)
geschwunden war4, ist in der GB, wie schon teilweise im spåteren
Aisl.5, in verschiedenen Fallen restituiert:
a) oft vor u der Endung: z. B. Sønguum (DatPl: songur) I
Chr 14,8 (: Lofsøngum Es 36,10), i einu pyckuu Skye II Mos 19,9,
med . . . pyckuum Bitum III Kg 7,6 (: med hr yg gu hiarta Syr 4,10,
vti Myrkum stødum Es 45,19), med einum hsafum Armlegg II Mos
14,8 (: vti hæ.um Mwruegg Es 30,13), dagegen nur selten im An-
1 vgl. WN S. 313.
2 JH.
3 vgl. Seip, Språkhist S. 285.
4 vgl. NorAisl § 235,l,a.
6 vgl. NorAisl § 235, Anm. 1, Hægstad S. 120, Athuganir S. 33.