Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Qupperneq 210
188
sigkeit einige Worter (wie dagur, eldur, skogur, vegur) im Nisl. im
Gegensatz zum Aisl. -i ganz durchgefiihrt haben und wieder andere
(wie z. B. draumur) anscheinend nur voriibergehend zwischen dem
Aisl. und Nisl. endungslose Formen annahmen. Die Entwicklung
lasst sich am besten umschreiben als Schwanken zwischen Formen
auf -i und endungslosen Formen mit zunehmender Tendenz zur
Endungslosigkeit.
Aus den genannten Grunden sowie infolge des mangelhaften Ver-
gleichsmaterials in der zur Verfugung stehenden Literatur1 lasst
sich die Stellung der GB in diesem Punkt nicht genau festlegen,
doch scheint sie im ganzen dem Nisl. naher zu stehen als dem Aisl.
a) Von den (urspriingl.) kurzsilbigen a-Stammen sind einige
dem Nisl. entsprechend nur mit endungslosem Dat belegt, wåhrend
aisl. mindestens teilweise noch -i vorkommt: j pessum Dal I Mos
14,10, Dalnum ibid. 13,18 usw.; — peim Ref Luc 13,32; — af sijnum
Smid Es 29,16, einum Gullsmid Dom 17,4, Gullsmidnum Es 46,6
usw.; — med einum Staf Am form 13, Stafnum IV Mos 22,26 usw.
Von diesen gehen dalur, smidur, stafur auch im PI ganz nach den
i-St. (§ 123).
Dagegen ist -i meist bewahrt bei vegur »Weg«: a pessum veige
I Mos 28,20, fra Veige DROTTJNS Jos 22,18, a veigenum I Mos
16,7 usw. neben seltenem: mitt i Jordanar Farueg Jos 4,9, af einum
Lækiar farueg I Kg 17,40 (aisl. -i/0, nisl. -i); — dagur: a peim
siøunda Deige I Mos 2,2, Deigenum ibid. 1,16 usw., daneben wohl
einmal endungslos a hans Brwllaups dag / og a gladucerdar deige
Lofk 3,11 (aisl. gewohnl. degi neben seltenem dag, nisl. degi).
b) Von den langsilbigen zeigen eine ganze Anzahl, die im
Aisl. anscheinend nur mit -i belegt sind, in der GB durchwegs oder
teilweise endungslosen DatSg: eg villde giarnan fa ad vita huada
Draum pad være Dan 2,3 (iiber Dat nach hvada s. § 244): (ge-
wohnl., wie nisl.) j Draume I Mos 20,3 u. a.; — a huerium Dwk II
Mos 26,5, a Dwknum IV Mos 3,25 u. a.: j Sueitaduke Luc 19,20
u. a. (nisl. -i/0); — Eidnum II Chr 15,15: fyrer peim Eide I Mos
24,41 usw. (nisl. -i); — Flocknum Psalt 42,5, flocknum I Mach
11,68: af peirra Flocke Ez 7,11, Flockenum Psalt 125,3 (nisl. -i/0);
— med Glaum Psalt 144 A. (nisl. -i/0); — ad Sorgargrsat I Mach
1 dem Vergleich mit dem Aisl. dienten vor allem: NorAisl § 358,3, IslTunga
§ 289, Skjaldespr S. 7 ff., Ordf, Cl-Vigf, LexPoet, mit dem Nisl.: IslGr § 108 ff.