Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Síða 253
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14) Feminine i-Stamme.
§ 155. Paradigmen, Allgemeines
SgN jord
G j ardar
D jord, jordu
A jord, jordu
skipan 9 skipun
skipanar, skipunar
skipan, skipun
skipan, skipun
P1NA j ardir
G jarda
D jordum
smidar skipanir
skipana
skipunum
Die Flexion der fem. i-Ståmme (zu denen schon im Aisl. zahl-
reiche urspriingliche o-St. wie jord, rodd, pjod iibergetreten sind,
vgl. § 143) ist vom Aisl. bis ins Nisl. weitgehend konstant geblieben.
Demgemass zeigen sich auch in der GB nur wenige Neuerungen
gegenuber dem Aisl.
Das Paradigma jord (mit PI smidar) zeigt die Formen der
einsilbigen i-St., die in der GB auftreten:
DatSg -u oder endungslos: § 156,
seltener AkkSg auf -w: § 157,
PI -ir neben seltenem -ar: § 158.
Das Paradigma skipan, skipun vertritt die zahlreichen Sub-
stantive mit dem Suffix (urspriingl.) -un (< *-oni) mit verschiede-
nem Vokalausgleich im Sg: § 159. Uber vereinzelte andere Falle
von Vokalausgleich im GenSg s. § 21,2, uber die umlautslosen Sg-
Formen skamm, pakk s. § 21,1.
§ 156. Der DatSg ist, wie im Aisl. und Nisl., meist endungs-
los, in zahlreichen Wortern kann er jedoch auch auf -u enden. Die
Worter, die Formen auf -u zeigen, sind zu einem guten Teil alte
o-Ståmme, so dass hier also Bewahrung der alten Endung vorliegt
(vgl. § 141). Vom Aisl. zum Nisl. ist -u zuriickgedrångt worden;
in der heutigen Sprache kommt es nur noch selten vor1. In der GB
zeigt es sich jedoch noch bei den meisten Wortern, bei denen es
aisl. belegt ist:
a Folldunne Job 5,23; — Hiørdunne I Mos 32,17, I Kg 16,2
usw.: sinne Hiørd I Mos 29,2 usw., Hiørdinne ibid. 29,3 usw.; —-
hurdunne Post 12,14 u. a.: med eirne Dyrahurd Ez 40,38, Hurdinne
1 tiber die aisl. Verhaltnisse vgl. Nor Aisl § 391, Wimmer § 48, Skjaldespr S. 51
ff., Ordf, Cl-Vigf, uber die nisl. IslGr § 144 f.