Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Blaðsíða 266
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Sporadischer Vokalausgleich, der in der Sprache keinen
dauernden Eingang gefunden hat, ist in folgenden Fallen einge-
treten:
GenSg greptrar Hws Neh 2,3 (vgl. § 168); — GenPl Biørna fætur
Opinb 13,3, Hiørta fætur Hab 4,19, Dyrauerdanna Esdra 10,24; —
DatPl af Birnum (: bjorn) IV Kg 2 R., Skilldum Psalt 47 A.,
Skilldunum ibid. 47,10 (: Skiølldum II Chr 32,27).
Besonders starke Ausgleichstendenzen bestehen in dem Suffix
-(n)udur (germ. *-opu, -odu1). Lautgesetzlich wåre hier ein Wechsel
zwischen u im NomAkkSg und DatPl und a im GenDatSg und
NomGenAkkPl2. Dieser lautgesetzliche Zustand ist aber nur in
den åltesten Hss. bewahrt3; schon um die Mitte des 13. Jahrhun-
derts dringt a in den NomAkkSg ein4. Anderseits kann, wenn auch
seltener, u in den DatSg und NomAkkPl eingefiihrt werden. So
stehen im heutigen Isl. zwei Gruppen nebeneinander: eine Haupt-
gruppe auf -(n)adur mit durchgehendem a ausser im DatPl (fatn-
adur) und eine kleinere Gruppe auf -(n)udur mit durchgehendem
u ausser im GenSg und PI (sofnudur und einige andere Worter
mit u-Uml. in der Wurzelsilbe, ferner der urspriingl. Wurzelst.
manicdur), wobei jedoch die meisten der zur zweiten Gruppe ge-
horenden Worter (zum Teil semantisch differenzierte) Nebenfor-
men auf -(n)adur besitzen5. In der GB gilt fast uberall -(n)adur;
-(n)udur findet sich nur noch in fognudur, sofnudur (und manudur).
Von den zahlreichen Wortern, die -a- durchgefxihrt haben, sind
diejenigen besonders zu erwåhnen, von denen im Aisl. Formen auf
-(:n)udur belegt sind6:
bunadur: Hiabunadur I Mos 30R., vmbunadur II Mos 39,32,
(AkkSg) allann Vmbunad ibid. 31,7, Vopnabwnad IV Kg 10,2 u. a.;
— fénadur: Fienadur I Mos 7,14, Fienad ibid. 1,24 usw.; — getn-
adur: Frumgietnadur II Mos 11,5, Gietnad I Mos 38,18 usw.; —
hernadur: Hernadur IV Kg 14,28, Hernad ibid. 18,20 usw.; —
klædnadur: Klcednadur Ordzk 31,22, Klædnad I Mos 24,53 usw.;
1 vgl. Kluge, Nom. Stammbildungslehre, 3. Aufl. (1926) § 134 ff.
2 vgl. NorAisl § 397.
3 vgl. Ordf.
4 vgl. Hægstad S. 25.
6 vgl. IslGr §§ 123; 126 f., StEin S. 36 f., Hægstad S. 25.
6 vgl. die Belege in Ordf, Cl-Vigf, Fritzner.