Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Side 276
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gliedern) auf -is. Infolge der lautgesetzlich entstandenen Flexions-
losigkeit des ganzen Sg1 musste das Bediirfnis bestehen, den Gen
im Anschluss an andere Flexionsklassen besonders zu kennzeich-
nen. Dafur bestanden zwei Moglichkeiten, die beide benutzt wur-
den: -ar nach den meisten iibrigen Femininen (o- und i-St.), -is
nach den neutralen ia-St., mit denen die in-St. im NomDatAkkSg
iibereinstimmen2.
Einige Formen auf -ar zeigt schon das Aisl.3; davon ist im Nisl.
fiskfar (: fiski) bewahrt. In der GB erscheint ein dem Aisl. und
Nisl. fremder GenSg Reidarinnar Job 4,9 (neben gewohnl. Reidinn-
ar Job 20,28, minnar Reide Ez 38,19 usw.).
Auch -is kommt sebon aisl. bei einigen Wortern, die sonst fem.
geblieben sind, vor, besonders in der Kompositionsfuge und nach
Prapositionen4. In der GB begegnet -is bei folgenden im iibrigen
fem. Wortern:
fjolkyngi: in der Kompositionsfuge: nockurn Fiølkyngismann
Post 13,6, Fiølkingismenn I Kg 28,3 u. a. (: til Fiølkinge IV Mos
24,1), — gjorsemi: in der Kompositionsfuge: af . . . giør semis
Grijpum Ez 28,4, — hræsni: in der Kompositionsfuge: kræsnes
Munnur Ordzk 26,28, Hræsnis laust Jerem 4,2, Hræsnis menn Syr
15,14, hræsnis manna Rom form 3,49 (: fuller Hræsne Matth 23,28),
— lausmælgi: fyrer Lausmælgis saker Ez form 21 {-.fyrer pinnar
margmælge saker Job 11,3), — prfdi: peim til Prydis Bar 6,24,
Prydes fegurd Ordzk 20,29 (: vegna pinnar F egurdarpryde Ez 28,17).
Auch das Nisl. kennt solche Formen, z. B. fjolkyngismadur, til
prf dis u. a.5.
Die Hauptmasse der in-St. hat den GenSg auf -i bewahrt: z. B.
fyrer pijns Hiartans Riettuijse saker V Mos 9,5, asm allrar Hreckuijse
ibid. 32,4, til hanns grmtligrar beidne III Kg 8,28, breidennar (breite
L 45; Abstrakt, zu breidur, aisl. nisl. nicht belegt) Jos 11,17 usw.
Dass die Analogie nieht stårker wirksam war, ist wohl einerseits
darauf zuruckzufiihren, dass die in-St. eine starke geschlossene
Sondergruppe bilden und dass eine Flexion NomDatAkkSg -i, Gen
1 vgl. Heusler § 233.
2 vgl. W. Cederschiold a. a. O. S. 80 f.
3 vgl. Nor Aisl § 411,2.
4 vgl. NorAisl § 411,2, W. Cederschiold a. a. O. S. 81, Ordf (fiolkynge).
5 vgl. Bl.