Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Síða 287
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den a-St. — wohl unter Mitwirkung des suffigierten Artikels und
des Possessivpronomens — gebildeten Formen erst im 15. Jahrh.
håufiger auf1.
In der GB begegnet sogar ein vereinzelter Gen modurs: til .. .
pijns Modurs fødurs huss I Mos 28,2, der aber wohl nur als durch
die Endungen der umgebenden Worter veranlasste fehlerhafte
Schreibung zu betrachten ist.
2. Die einsilbigen i-umgelauteten Formen, die im Dat
S g lautgesetzlich sind2 und im Aisl. vor allem bei fadir und
brodir (fedr, brcedr neben fgdur, brodur) erhalten waren und spater
— vor allem in den altesten Rimur — teilweise auch auf andere Kasus
des Sg iibertragen wurden (z. B. NomGenAkk fedr, Nom brædr,
mædr)3, sind in der GB vollstandig getilgt. Einige letzte Reste, die
das NT 1540 aufweist (DatSg fedr und GenSg mædr)4, sind korri-
giert: sijnum Fødur I Mos 37,2, Jos 15,18, Fødurnum V Mos 22,19
usw., med Fødur sinum Matth 4,21 (= fedr NT 1540); pijnum Brod-
ur II Mos 28,2 usw. (brodir s. unten 3); sinnar Modur Luc 7,12
(= mædr NT 1540).
3. Der Ausgleich zwischen den Endungen -ir im NomSg
und -ur im GenDatAkkSg, der Ende des 14. Jahrhunderts auf-
tritt und aus Diplomen des 15. Jahrhunderts schon haufig belegt
ist5, tritt in der GB stark in Erscheinung, wenngleich die alten
Formen im ganzen ein betråchtliches Ubergewicht bewahren. Ana-
logische Formen zeigen sich bei allen fiinf hieher gehorenden Wor-
tern, am haufigsten jedoch bei dåttir, bei fadir dagegen nur
ganz sporadisch. Einerseits endet der Nom oft auf -ur, anderseits
ist -ir aus dem Nom in den GenDatAkk eingedrungen. Dabei ist
analogisches -ir verhaltnismåssig weitaus am haufigsten im Akk,
bedeutend seltener im Dat und nur vereinzelt im Gen. Dieses Ver-
haltnis scheint auf die nåheren Grunde des Ausgleichs hinzu-
weisen: in erster Linie wurde der Unterschied zwischen Nom und
Akk in Analogie zu den vielen Wortern, vor allem Femininen, bei
1 vgl. IslOrSm S. 30, Hægstad S. 129.
2 vgl. NorGesch § 198,3, IslTunga § 350.
3 vgl. NorAisl §§ 420 u. Anm. 1; 421 u. Anm., fslOrOm S. 29, KGlsl EfterlSkr II
S. 178 f.
4 vgl. Målia § 90.
5 vgl. NorAisl §§ 420, Anm. 2; 421, Anm., IslOrdm S. 30, Hægstad S. 129 f.