Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Blaðsíða 292
270
setzung erforderte. Dabei kann allerdings nur eine rein schematische
Ubersicht gegeben werden. Eine genauere Begrundung der ver-
schiedenen Formen oder eine zusammenfassende Darstellung des
Verhåltnisses zwischen den Formen im Isl. und in den leihenden
Sprachen miisste in grosserem Rahmen geschehen und ist fur das
16. Jahrh. von Westergård-Nielsen1 aucb bereits weitgehend ge-
macht worden; viele Falle entzieken sich iiberhaupt einer genaueren
Erklårung.
§ 187. Die (jiingeren) Lehnworter, die sich ganz einer be-
stimmten isl. Klasse angeschlossen haben, verteilen sich
folgendermassen auf die verschiedenen Stamme:
Maskuline a-Ståmme:
die in der leihenden Sprache2 mask. krans (mnd. kram), — pottur
(mnd. pot), — sinkill (mnd. senkel), — skalkur (mnd. schalk), —
spegill (mnd. spegel m. n., lat. speculum n.), — tron(n) (mnd.
tron m.), — krankdomur (anorw. krankdomer, ålt. dan. krankdom)-,
— titill »Titel, Tuttelchen« (teils aus lat. titulus m., teils mnd.
tittel, tuttel n.). Ferner bitalingur (sonst im 16. Jh. auch fem., mnd.
betalinge f., zum Wechsel von -ing und -ingur in einheimischen
Wortern vgl. § 144,1): bitalingur Es 40,10, pann bitaling IV Mos
5,8; — diktur (mnd. dicht n.): sa same Diktur V Mos 31,19, pessa
Dikts ibid. 31,30, PI Diktar Psalt 57,19, sijna sætu Dickta Syr
47,11 usw.;
vom Nisl. abweichend: gikkur (mnd. geck m.): PI Vier Gickar
Spek 5,4 (nisl. gikkir).
Maskuline i-Ståmme:
mit Sicherheit nur zwei Komposita, deren zweites Glied bereits
eine Entsprechung im Isl. besass : forstadur (mnd. vorstat f.):
i Forstadnum I Kg 14,2, PI Forstader IV Mos 35,5, sijna Forstade
II Chr 11,14 usw., — selslcapur (mnd. selschap f.): Selskapur Syr
21,10, Gen Selskapar Job 40 R., hia Selskapnum Lue 2,44 u. a.
Dazu kommen einige starke Maskulina, die nur im Sg vorkom-
men und die sich auch anhand ihrer morphologischen Struktur
1 vgl. WN Indledning, bes. SS. LUI ff. und LIX ff.
2 betreffs Herkunft der Lehnworter halt sich die Zusammenstellung an WN und
Fischer.