Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Side 324
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zwei selbstandige Synonyme1; — »hofugur«: NomSgMask høfgur
Ordzk 27,3, wie auch nisl. nicht selten2. — GenPl ymsra kommt
schon aisl. vor: i ymsra hus Post 8,3, ebenso nisl.3. — Ob megn,
das wie im Nisl. durchwegs mit einsilbigem Stamm erscheint (z. B.
megn matur Ebr 5,17, megnt Hungur I Mos 41,57, megnrar Reidar-
prumu Opinb 19,6 usw.) durch analogische Ubertragung der Syn-
kope aus meginn entstanden ist4, ist unsicher, da letztere Form aus
der alteren Sprache nur einmal sicher und ausserdem in der ab-
weichenden Bedeutung »fahig« (Stjorn) belegt ist, wåhrend megn
schon aisl. mehrfach vorkommt.
Anm.: Fin mal i ger DatSgNeutr af pui folginu Manna Opinb 2,17
(: Part Prat folginn) ist wohl, trotzdem die Form aus dem NT 1540
iibernommen ist, als Druckfehler zu betrachten. — tjber das Unter-
bleiben der Synkope im Superl -ligastur s. § 213,1.
§ 199. Bei den Adjektiven auf Langvokal ist der Endungs-
vokal u, der aisl. mit å, u der Wurzelsilbe kontrahiert wurde, in
Analogie zum Normaladjektiv teilweise restituiert, durchwegs nach
u, teilweise nach d: Beispiele s. § 43. Dagegen ist die Kontraktion
von a durchgehend bewahrt, s. § 23,2.
Nisl. sind sowohl u als a nach d, u durchwegs restituiert, ausser
in einem adverbiellen Ausdruck wie smdmsaman und sonst bis-
weilen poetisch nach d im DatPl.5 6 *
Im GenDatSgFem und GenPl sowie im Komparativ haben
die Adjektive auf Langvokal fast durchwegs -rr-, wie schon meistens
im Aisl., jedoch noch nicht in den altesten Hss.8. Dasselbe gilt fur
entsprechende ja- und wa-Stamme. Z. B. nyrrar Jardar II Pet 3,13,
med hearre Raust V Mos 5,22, med sinne nyrre Gudz pionustu giord
Dan form 7,62, jnnan fmrra daga Luc 15,13, bæde smsirra og storra
Opinb 19,18, nyrra Guda Post 17,18, (Kompar) smærre II Mos
1 vgl. StEin S. 55, IslGr § 189, Anm. 2; eine abweichende (nicht iiberzeugende)
Erklarung der Formen bei Hesselman, Våstnordiska studier II (1913), SS. 17, 70.
2 vgl. Bl S. 383.
3 vgl. NorAisl § 428, Anm. 1, IslGr § 189, Anm. 1.
4 vgl. NorAisl § 428, Anm. 1.
6 vgl. IslGr § 189, Anm. 4.
6 vgl. NorAisl § 280,2. Es ist nicht sicher, ob lautgesetzliche Dehnung vorliegt;
wohl eher handelt es sich run Einfluss von Formen wie storrar (: stor) u. dgl., vgl.
Seip, Språkhist S. 143, A. M. Sturtevant SS 12: S. 157 ff.