Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Page 401
379
mier pad / eg sa sem i fra Veralldarinnar vpp hafe til slcipa Folkit
ibid. 44,7. Hier konnte auch die 3. Pers gemeint sein, obwohl diese
sonst in solehen Såtzen (z. B. im PI) in der GB im Gegensatz zum
NT 15401 sehr selten ist.
Von den vier sicheren Fallen sind drei aus dem NT 1540 uber-
nommen, wo noch einige andere, die in der GB korrigiert sind, vor-
kommen2.
Ein vereinzelter Fail, wo die 1. Sg die Form der 2. 3. Sg zeigt,
findet sich schon in den åltesten Handschriften: ec by pr ypr im
Stockholmer Homilienbuch3 (r unter Einfluss von ypr l). Sonst scheint
das Eindringen der 2. 3. in die 1. Sg erst seit der 1. Hålfte des 14.
Jahrhunderts bezeugt zu sein4. Es ist sehr fraglich, ob die Erschei-
nung mit der tlbernahme der 3. in die 1. PersSg im IndPråt der
schwachen Verben und im Konjunktiv zusammenzustellen ist5, da
sie dem heutigen Isl. vollig fremd ist. Viel eher ist anzunehmen,
dass sie aus dem Norw.-Ostnord. in die isl. Schriftsprache einge-
fuhrt wurde, ohne je in die Umgangssprache einzudringen6. Da-
neben ist gelegentlich auch mit Sonderfållen zu rechnen; so viel-
leicht im Stockholmer Homilienbuch, ebenso im dritten Beispiel
oben, wo Einfluss des zweiten Subjekts vorliegen kann.
Die GB zeigt gegeniiber den Verhåltnissen im 15. und in der
1. Hålfte des 16. Jahrhunderts bereits einen starken Riickgang
dieser Formen7.
§ 256. In der 2. PersSg ist an einsilbige Formen auf -r, -s nie d, t
angefugt: z. B. pu sier I Mos 13,15 usw., pu vppskier III Mos 19,9,
pu fer IV Mos 10,32 usw., pu ber V Mos 12,18, pu fær ibid. 21,11,
Pu smyr Psalt 23,5, pu byr Jerem 49,16, pu les Post 8,30 u. a. —
Nisl. (durch falsche Abtrennung von Formen mit suffigiertem Pers
Pron) pu berd, færd, lest usw.8.
1 vgl. MåliS § 292.
2 vgl. Måli6 § 142.
3 Homiliu-bok, utg. av Theodor Wisén (Lund 1872) 115,6.
4 vgl. Isl0r5m S. 53.
5 vgl. IslOrSm S. 54.
6 vgl. Hægstad S. 126, WN S. XLII.
7 vgl. tslOrdm S. 108 f.
8 vgl. IslGr § 354,a, StEin S. 91.
v