Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1956, Side 458
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gewisse Unterschiede, indem ei(gi) in Psalt, Propheten und Teilen
der Apokryphen etwas håufiger ist als in den iibrigen Abschnitten1.
Im Gegensatz zum NT uberwiegt im AT ei im allgemeinen deutlich
iiber eigi. Beispiele:
allra handa Trie a MørJcinne sem ecke voru ædur fyrre a Jørdunne /
Og allra handa Jurter a Alcrenum sem eclci vxu ædur fyrre I Mos 2,5,
pui neyter pu ecke Matar . . .? Er eg pier ecke betre enn tiu Syner?
I Kg 1,8, ferner z. B. III Kg 1,1, Psalt 1,1, Ordzk 1,8, Es 1,3,
Jerem 1,7, Jud 2,6, Matth 5,34 usw., — Vijk pu par eige fra Jos
1,7, Eige kallade eg pig I Kg 3,6, ferner z. B. III Kg 1,26 (2mal),
Psalt 10,13, Ordzk 3,7, Es 1,3, Jerem 1,7, Jud 4,9, Matth 1,20 usw.,
— Pad er ei gott ad Madurinn sie eirnsaman I Mos 2,18, far ei fyrre
vpp enn pu hefur afuaned hann I Kg 1,23, pannen eru ei hiner
Ogudhræddu Psalt 1,4, ferner z. B. Ordzk 4,2, Es 1,23, Jerem 2,27,
Jud 4,9, Syr 2,7, Matth 1,19 usw.
Ursprungliche Negation ist eigi, woraus durch Kontraktion zum
Teil ei entstand (vgl. § 85,d). Ekki (= NomAkkSgNeutr zu engi(nn),
vgl. § 249) ist erst seit ca. 1200 auf dem Weg zum Negationsad-
verb: Edda- und Skaldendichtung weisen noch kein sicheres Bei-
spiel auf2, doch verzeichnen Cl-Vigf und Fritzner schon zahlreiche
Falle aus der aisl. Prosa. Nisl. ist ekki die gewohnliche Form der
Negation; ei und eigi kommen daneben noch in literarischer, be-
sonders dichterischer Sprache vor3.
Fur einnig, hvernig, pannig stehen durchwegs Formen auf
-inn (geschrieben meist -en(n), s. § 64,b,2): eirnen form GT 3,4,
I Mos 17,6, I Kg 19,21, Psalt 71,22, eirnenn Ordzk 11,17 usw., —
Huernen I Mos 27,20; 39,9, huernenn Es form 1,20, huernin Jerem
4,16 usw., — Pannen I Mos 2,4; 7,23, pannen Psalt 83,2, Pannenn
V Mos 21,9 usw. — Wenigstens hvernin(n) und pannin(n) kommen
schon aisl. vor, einnin(n) seit dem 14. Jahrh.4. Da aber die åltesten
1 von den genauer untersuchten Teilen des AT zeigen die Geschichtsbucher
ungefåhr ein Verhåltnis von 7 ekki: 1 ei(gi) (in 34 Kapiteln), Psalt 4:1 (30 Kap.),
Ordzk 5:1 (10 Kap.), Lofk 12:0, Propheten 3:1 (35 Kap. aus Es, Jerem, Dan),
Jud 3:1, Spek 2:1 (10 Kap.), Syr 8:1 (10 Kap.).
2 vgl. F. Jonsson: Norsk-islandske kultur- og sprogforhold i 9. og 10. årh. (Det Kgl.
Danske Vidensk. Selsk. Hist.-filol. meddelelser III,2), København 1921, S. 321ff.
3 vgl. Bl S. 163.
4 einnin(n) erseheint erstmals in der Wolfenbiitteler Sagahandschrift, vgl. femer
Cl-Vigf, Fritzner.