Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Síða 13
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Ein anderes Mal prophezeit Sigvaldi dem Valtýr:
Guðmundar son Valtýr var
vanur að fletta skjölum,
en efri partinn æfinnar
efstur í skóla sölum.
(Guðmunds Sohn Valtýr war gewohnt Blátter zu wenden, aber den letzten
Teil seines Lebens, wird er der erste (höchste) sein in den Schulhallen.)
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Matthías Jochumsson war öfters zu seinem Freund Steingrímur Thor-
steinsson gekommen, ohne ihn zu Hause zu treffen. Als er noch einmal
vergebens in das Haus Steingríms trat, setzte er sich an den Schreibtisch
des abwesenden Freundes, und schrieb auf einen Zettel folgendes:
Eg er einn ad sveima
Ut um lönd og bý.
Ertu aldrei heima?
Ertu búinn að gleyma
þínum M. og I. ?
(Ich gehe und irre allein herum im Land und in der Stadt. Bist du nie
zu Hause? Hast du vergessen deinen M. und I.?), circa 1882.
NB.: „bý“ reimt auf „I“.
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Der Dichter Þorsteinn Erlingsson soll sich einst folgende dichterische
Spielerei erlaubt haben:
Tónstíginn er svona’ að sjá:
c, d, e, f, g, a, h;
hvergi er í honum b,
h, a, g, f, e, d, c.
(Gie Tonleiter sieht so aus — c, d, e, f, g, a, h; nirgens ist darin ein b.
h, a, g, f, e, d, c. — ,,sjá“ und ,,h“ reimen, ebenso ,,b“ und ,,c“.)
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Hrei Arbeiter, Einar, Magnús und Egill, waren einst damit bescháftigt,
eine Schmiede zu bauen. Es kam plötzlich der Dichter Benedikt 'Þórðarson
hinzu, und wurde sogleich von den Dreien gebeten, eine Strophe zu dichten,
111 welcher ein jeder von ihnen mit Namen genannt wáre, sowie auch, was
iiir eine Arbeit ein jeder von ihnen ausfuhre. Der Dichter antwortete gleich:
Einar púlar innar frá,
er það lötum spegill.
Magnús smíðar merka skrá
enn moldina ber hann Egill.
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