Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Side 29

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Side 29
als erster Forscher zu den Quellen der Þjórsá vordrang und er hat in dieser Abhandlung sehr genau und ausfiihrlich die Topographie der umliegenden Gebiete beschrieben. Vom Hofsjökull reiste H. Erkes quer iiber den Sprengisandur zum Skjálfandafljót úber ein bisher nicht beschriebenes Gebiet, worauf er uber Svartárkot zu seinem alten Arbeitsfeld im Odáðahraun zog zur Kerlingardyngja und den Hvammfjöll, worúber er auch in der vorliegenden Arbeit verschiedene neue geographische und geologische Mit- teilungen gemacht hat. Dieser Reisebericht, der ausgezeichnet ist durch die námliche Grúndlichkeit wie die frúheren Arbeiten des Verfassers, gibt sehr wesentliche und wertvoHe neue Beitráge zu unserer Kenntnis von der Topographie des inneren Island, die veranschaulicht werden durch 15 vortreffliche Photographien. Zugleich gibt der Verfasser eine Obersicht úber alles, was frúher úber diese Gebiete geschrieben ist und teilt verschiedenes nach múndlichen Berichten der Bewohner mit. Es ist ein groCes Vergnúgen fúr einen Islánder, zu sehen, daB alle Namensformen korrekt wiedergegeben smd, was leider in Reiseberichten úber Island nicht immer der Fall ist. Kopenhagcn l^orvaldur Thoroddsen 2- P. HERRMANN1, Island, das Land und das Volk. Leipzig 1914. Buch von Prof. P. Herrmann: „Island, dasLand und das Volk" gehört zu den besten Ruchern úber Island in fremder Sprache, die ich kenne. Es ist erstaunlich, wieviel V’issen in diesem kleinen Búchlein steckt. Fúr die Islánder selbst könnte es ein sehr praktisches Buch werden, denn so reichliches Material findet sich in keinem isl. Buch auf einmaf beisammen. Dabei ist fast alles, was das Buch enthált, wahr und zuver- lássig und in allem auf der Höhe. Natúrlich finden sich manche kleinere VerstöBe, z- B. spricht der Verf. S. 55 von einem Amtsrat; einen solchen hat es in den letzten 10 Jahren, seit die Regierung nach der Insel verlegt wurde, nicht gegeben. Auch sonst lieBen sich noch einzelne Einwánde erheben, aber es scheint passender, den Verfasser Pcrsönlich darauf hinzuweisen zum Nutzen einer neuen Auflage, als es in der Öffentlich- keit zu behandeln; auch hat der Kreisphysikus Guðmundur Björnsson in der Zeitung Lögrjetta sehr ausfúhrlich úber das Buch gehandelt und einige Mángel zusammenge- slellt, wáhrend er úber das Buch als Ganzes das Lob nicht zurúckhált. Es wáre fúr Island ein sehr bedeutender Vorteil, wenn dieses gute und billige Buch recht weite Verbreitung fánde. Gudmundur Magnússon Schriftsteller VIII. MITTEILUNGEN Unser Ehrenmitglied, Herr Prof. Dr. Eugen Mogk in Leipzig, feierte am Juli 1914 seinen 60. Geburtstag. 2- Heinrich Erkes kehrte von seiner diesjáhrigen (sechsten) Islandreise bei ^usbruch des Krieges zuriick. Er brachte u. a. zehn Tage in 'Þingvellir zu, t'esuchte die den deutschen Reisenden noch wenig bekannte Lavahöhle Zwar ist úber dieses Búchlein bereits „Mitteilungen" I, 74 ausfúhrlich berichtet. z°tzdem glaubte der Herausgeber das freundliche Angebot einer kurzen Besprechung Seitens des H. Guðmundur Magnússon dankbar annehmen zu sollen, da es unseren utgliedern sicher erwúnscht ist, zu erfahren, wic man auf der Insel selbst iiber das ueueste deutsclie Islandbuch denkt. Guðmundur Magnússon ist unseren Mitgliedern Uleht unbekannt; es ist der wahre Name des unter dem Namen Jón Trausti schreiben- en Romandichters. Aus seinem letzten Romanbande sind in „Mitteilungen" I, 62 ff. eilJ paar Proben gegeben. Es wáre sehr erwúnscht, daB seine Schriften in dcutscher Pb, ersetzung erschienen; es fehlt dafúr nur noch der Verleger. 57

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