Mitteilungen der Islandfreunde - 01.10.1914, Page 14
(Einar arbeitet schwer am weitesten drinnen, ein Spiegel (= Muster) fiir
den Faulen. Magnús macht einen schönen VerschluB, wáhrend Egill die
Erde fortschafft.)
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Ein Reisender ritt an einem Bauernhofe vorbei, und traf drauBen eine
Magd, die Guðrún Vigfúsdóttir hieB. Er wandte sich an sie und bat sie um
einen Trunk, indem er sagte:
Tyrstur er eg, þorngrund rjóð,
þúngum vafinn ekka.
Vigfúsdóttir Guðrún góð,
gefðu mér að drekka.
Das Mádchen gab ihm zu trinken. Der Reisende dankte ihr sogleich mit
folgender Strophe:
Þú gafst drekka þyrstum mér,
þess eg gæta kunni.
Sjálfur drottinn svali pér
af sínum náðarbrunni.
(,Die Bitte: Durstig bin ich, bluhendes Mádchen, schwer leidend und
traurig. Du gute Guðrún Vigfústochter, gib mir zu trinken.)
(Der Dank: Du gabst mir, dem Durstigen, zu trinken. Ich weiB es zu
schátzen. Der Herr selbst erfrische dich an seinem Gnadenbrunnen.)
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Auf dem Bauernhof Lónkot in Sljettuhlíð wohnten 15 Menschen. —
Zwölf Mánner und drei Frauen. — Die Mánner hieBen Bjarni Helgason,
Eiríkur, Halldór, Sveinn, Hannes, Þorsteinn, drei hieBen Jón und drei
Baldvin. — Die Frauen hieBen Kristín, und zwei Guðrún.
Ein Mann wurde aufgefordert eine vierzeilige Strophe zu machen, in wel-
cher alle diese Menschen mit Namen genannt wurden.
Er brachte das Kunststúck fertig in folgender Strophe:
Þrír Baldvinar, þrír Jónar,
Þorsteinn, Sveinn, tvær Guðrúnar,
//annes, Bjarni //elgabur,
Halldór, Kristín, Eiríkur.
(Helga6wr ist dichterisch fúr Helgason.)
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Hjálmar Jónsson (Bólu Hjálmar) kam eines Tages nach Möðruvöllum im
Hörgártal, um den Amtmann Bjarni Thorarensen aufzusuchen. Bjarni
Thorarensen und seine Leute standen drauBen, als Hjálmar herankam. Die
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