Mitteilungen der Islandfreunde - 01.01.1927, Blaðsíða 8

Mitteilungen der Islandfreunde - 01.01.1927, Blaðsíða 8
drosseln und Bekassinen wurden beobachtet. Trotzdem wir den 29. Juni schrieben, begleitete uns auf dem ganzen Ritt das lebhafte Meckern des Hrossagaukur. Ich nahm mir vor, am náchsten Morgen nach Nestem zu suchen, um festzustellen, ob die Bekassine in Island noch Ende Juni brútet. Als ich am anderen Morgen nach wohldurchschlafener Nacht vor die Tur trat, empfing mich das wohlbekannte Geschrei zahlreicher Uferschnepfen (Limosa aegocephala U.); also auch hier sind sie keineswegs selten. Auf dem See fúhrte ein Schwanenpaar seine Jungen. Nicht sehr weit vom Gehöft auf einem Inselchen brútete Urinator imber, Eistaucher, isl. Himbrimi. Der Bauer war sehr ungehalten, als meine Freunde das Ei mitbrachten. Dann bin ich der Bekassine nachgegangen und fand auch bald ein Nest mit zwei eben ausgeschlúpften Jungen und zwei angepickten Eiem mitten unter einem Birkenbusch, der das Nest völlig bedeckte. Dies ist ein weiterer Beweis dafúr, wie sich die Vögel den Verháltnissen ihrer Umgebung anzu- passen wissen. Feuchte Wiesen waren in unmittelbarer Náhe ausreichend vorhanden; trotzdem nisten hier die Bekassinen unter Búschen, um ihre Bmt gegen die frechen Ráubereien des Kolkraben zu schútzen, dessen rauhes Gekráchze aus den nahen Felsen herúberschallte. Die Weindrosseln hatten wohl schon flúgge Junge; ein Nest habe ich selbst nach stundenlangem Suchen nicht entdecken können; ebenso erging es mir mit dem Wiesenpieper, isl. Grátitlingur, der hier sehr háufig ist. Auf dem Rúckwege beobachtete ich durchs Glas, wie der Kolkrabe auf einemFelsen- vorsprung seine fúnf schreienden Jungen fútterte, Hier hat er wahrlich keinen Mangel an Beute, Vom Uaugarvatn hatten wir einen Teil unserer Pferde nach Torfastaðir zurúckgeschickt; wir selbst ritten mit dem Rest unserer Karawane am 1. Juli nach IÞingvellir, wo Eiríkur mit den Pferden Abschied nahm. Wir werden ihm fúr seine treuen Dienste, insbesondere seine Umsicht, ein dankbares Ge- dáchtnis bewahren. In Þingvellir sind wir einige Tage geblieben. Am zweiten Tage besuchten wir Sandey und seine Mantelmöven-Kolonie. Obschon die Eier regelmáBig zu Speisezwecken gesammelt werden, scheint die Kolonie sich doch in ihrer seit langen Jahren bekannten Stárke von etwa 100—150 Paaren zu be- haupten. Aber die Vögel waren sehr scheu, so daB gute Aufnahmen nur sehr schwer zu erhalten waren. Auf dem kleinen Teiche auf Sandey begrúBte ich wieder 2 Párchen Odinsháhnchen. Viele Nester der Mantelmöven ent- hielten noch Eier; die meisten waren leer, und die unbeholfenen Dunen- jungen saBen úberall hinter den Grasbúscheln versteckt. Am 4. Juli bin ich dann nach Reykjavík zurúckgefahren und erinnere mich sehr deutlich, welch unbeschreibliches Wohlbehagen ich empfand, als 32

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