Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1933, Side 12
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den Osifjorden, dass man sich weder zu Wasser noch zu
Lande zurechlfinden konnte. Danach kam ein grosses Sterben
iiber die Menschen*.
Die Sonnenfinsternis vom 5. Juli war total in den siidöst-
lichen Teilen Islands. An diesem Tage war der Mond 28
Nachte alt nach damaliger Halenderrechnung. Die Finsternis
war hierzulande kurz nach sieben Uhr beendet. Das entspricht
dem, dass es zu der Zeit »quasi hora prima« gewesen sei,
denn die Rechnung der Tageszeit begann um 6 Uhr morgens.
Wenn der Bericht in Annál. Odd. sich auf diese Sonnenfin-
sternis bezieht, dann hat sich der Schreiber im Monat geirrt.
Und weil hier besonders von einer Finsternis in den Ost-
fjorden gesprochen wird, ist es nicht unwahrscheinlich, dass
diese Finsternis gemeint ist. Auch ist nichts dariiber bekannt,
ob in diesem Jahre sich ein vulkanischer Ausbruch ereignete.
1328. Varð eclipsis sole víða um ísland (Flat.).
»Eine Sonnenfinsternis trat ein weithin iiber Island.«
In diesem Jahre waren zwei Sonnenfinsternisse, am 11.
Februar und am 6. August, jedoch konnte man sie nicht auf
Island sehen, und deshalb kommen sie nicht in Frage. Die
Form »sole« fiir »solis« könnte darauf hinweisen, dass hier
eine Verschreibung fiir »lune« vorliegt, und dass hier die
Mondfinsternis von 25. zum 26. Februar gemeint ist. Damals
verfinsterten sich n/12 vom Durchmesser des Mondes, so dass
wenig an einer totalen Finsternis fehlte. Doch am wahr-
scheinlichsten ist es, dass hier ein Fehler in der Jahreszahl
vorliegt, u.nd die Sonnenfinsternis vom Jahre 1330 gemeint
ist, die mit denselben Worten in Lögmannsannál erwáhnt wird'
1330. Eclipsis solis xvii kal. Aug. (16. Juli), hora nona, luna
xxvii (Skál.).
Ecl. s. xiiii kal. Aug. luna xxviii of hálfa eykt (Gott.).
»Sonnenfinsternis am 16. Juli, bei 28-náchtigem (zyklischem)
Mond, anderthalb Stunden lang.«
»Varð eclipsis solis víða um ísland« (Lög.). •
»Eine Sonnenfinsternis trat weit uber Island ein«.
Myrkur svo mikið um sumar að menn sáu eigi að slá, en
myrkt nær í húsum meður öllu (Reg.).
»Im Sommer eine so grosse Finsternis, dass man nicht