Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1933, Qupperneq 25
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vor und endete eine Stunde nach Mitternacht. Der Mond
verfinsterte sich mehr als zur Halfte.*
(Jnter dem Strich wird bemerkt, dass sowohl ]. S. 44 und
Lbs. 1581) Pjetursmessu lesen, aber das findet man nun nicht
im Original (A). Diese Mondfinsfernis trat am 22. Februar
(neuen Stils) ein, — dieser Tag heissí Pjetursmessa (Cat-
hedra Petri), und es wurden 7/15 vom Monddurchmesser ver-
deckt. Die Finsternis begann um 21h 13m und endete 23h 41m
nach Sonnenzeit auf Þingeyrar, denn dort weilte der Verfas-
ser des Annals in diesem Jahre. Er hat sich also nach einer
Uhr gerichtet, die zu diesem Zeitpunkt eine Sfunde vorge-
stellt war.
1710. Formyrkvan sólar í Februario (Fit.).
»Sonnenfinsternis im Februar.«
Diese Sonnenfinsfernis war am 28. Februar und ringförmig
auf Island.
1726. 11. Julii, á fimmtudag, formyrkvan sólar, er eigi sagði
almanak, hófst á liðnu hádegi, varð því meiri og af henni því
dimmara, sem lengur var (í þykkvu veðri) og hjelzt nær til
náttmála (Valla.).
»Am 11. Juli, einem Donnerstag, eine Sonnenfinsternis, die
der Almanach nicht nennt, begann, als die Mittagsstunde vor-
iiber war, wurde je grösser und es wurde durch sie je dunk-
ler, je lánger sie dauerte (bei bedecktem Himmel) und
hielt sich bis nahezu 9 Uhr Abends.*
Hier handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Sonnen-
finsternis. Auch die Schilderung der Finsternis erweckt schon
den Eindruck, dass es sich so nicht verhalten kann. Die
verstándlichste Deutung ist die, dass die Finsternis durch
vulkanische Asche verursacht worden ist. In diesem Jahre,
im Februar, wird vom einem Ausbruch im Vatnajökull ge-
sprochen.2) öberhaupf war in diesen Jahren rege vulka-
nische Tátigkeit hier im Lande. Es ist richtig, dass in diesem
Jahre der 11. Juli auf einen Donnerstag fiel.
1) Originalhandschriften auf der Staatsbibliothek (I.andsbókasafn) in
Reykjavík.
2) Þ. Thoroddsen: Die Oeschichte der islándischen Vulkane, 1928, S. 84.