Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Side 4
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teratur gestútzt und ergánzt werden können, wenn meine Biblio-
thek bei der Bearbeitung in vollem Umfange zur Verfugung ge-
standen hátte. Ungeachtet dessen sind bezúglich der Frage, was
in eine Lokalfauna hineingehöre und was nicht, z. T. recht ver-
schiedene Standpunkte eingenommen worden. Ich selber ging
bei meinen Erwágungen von dem Grundsatz aus, dass das ört-
lich Besondere, eben das Lokale, unter allen Umstánden Be-
rúcksichtigung finden músse, wáhrend die in der Naturge-
schichte der einzelnen Arten gleichbleibenden, durch die jewei-
ligen Milieubedingungen etc. mehr oder weniger unbeeinflussten
Zúge, wie die intimeren Vorgánge der Fortpflanzungsphysio-
logie (Paarung, Nestbau, Beteiligung der Geschlechter am Brut-
gescháft, Brutdauer usw.) bei einer Beschránkung auf das Wich-
tigste m. D. auch fehlen können. Ich bin daher auf diese Ver-
háltnisse nur dort eingegangen, wo meine eigenen Forschungen
zu wesentlichen neuen Erkenntnissen gefúhrt bzw. an entschei-
dender Stelle eine Bestátigung bereits anderweitig bekannt ge-
machter Befunde erbracht haben. Im úbrigen liess ich mich bei
der Auswahl des zu Bietenden weitgehend von praktischen Ge-
sichtspunkten leiten, weshalb ich z. B. auch der Darstellung der
mannigfachen stimmlichen Áusserungen, der Beschreibung der
Eier usw. im Rahmen des Gesamtplanes verháltnismássig viel
Platz eingeráumt habe, obwohl diese eine typisch islándische
Ausprágung naturgemáss vermissen lassen.
Bei der wissenschaftlichen Benennung habe ich aus
prinzipiellen Erwágungen heraus an der bináren Nomenklatur
festgehalten und trináre Namen nur dann benutzt, wenn — wie
bei Besprechung der innerartlichen Variation (Rassenbildung)
— der Gegenstand ihre Verwendung tatsáchlich erforderlich
machte. Es verdient dies hervorgehoben zu werden, da sich bei
der Mehrzahl derer, die úber vogelkundliche Themen schreiben,
aus Gedankenlosigkeit oder mangelnder Einsicht die Unsitte
herausgebildet hat, die trináren Namen ganz allgemein und
uneingeschránkt zur wissenschaftlichen Kennzeichnung von Vö-
geln zu benutzen. Einem solchen Verfahren muss aus mancher-
lei Grúnden mit Nachdruck entgegengetreten werden, und zwar
nicht zuletzt deswegen, weil die Art und Weise seiner Hand-
habung Anlass zu Missverstándnissen und Irrtúmem geben
kann; ausserdem belastet es die Nomenklatur in ganz unnötiger
Weise und verkennt úberdies Sinn und Zweck der trináren Na-
mengebung und darúber hinaus der wissenschaftlichen Benen-