Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Blaðsíða 223

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zunahme der Vögel erkennen, weshalb er die islandische Popula-
tion 1930 als H. o. mcdacophaga abtrennte, wobei allerdings anzu-
merken ist, dass nicht alle Fachgenossen diesem Vorgange gefolgt
sind, der Autor es aber spaterhin (1935) selber als fraglich hinge-
stellt hat, ob die Unterschiede bedeutend genug seien, um die Son-
derung aufrecht zu erhalten. Was zunachst den Schnabelbau anbe-
trifft, so habe ich bereits in einer friiheren Arbeit (Verh. Soc. Scient.
Islandica, I, 1935) darauf hingewiesen, dass ich den Unterschied
nicht annahernd so augenfállig hátte finden können wie S a 1. und
daher fur ein entschiedenes Heranrucken der islándischen Rasse an
die Nominatform eintreten musse. Wáhrend S a 1. die Schnabelbreite
in 5 cm Abstand vom Beginn der Stirnbefiederung bei malacophaga
im Durchschnitt zu 4 mm, bei der feinschnábeligeren Nominatform
dagegen nur zu 3 mm ermittelte, fand ich den entsprechenden Wert
an meinem Island-Material aus der Zeit vor dem Kriege zu 2,8 mm;
neuere Messungen an 11 sicheren islándischen Brutvögeln aus Horna-
fjörður (Juni 1949) fiihrten zu dem gleichen Ergebnis (Schnabel-
breite 2,3—3,5 mm, im Durchschnitt 2,9 mm). Auch hinsichtlich des
von S a 1. eingefiihrten sog. Index, der durch Multiplikation von
Schnabelbreite und Schnabelhöhe in 1 cm Abstand von der Spitze
gewonnen wird, kann ich im Gegensatz zu dem Genannten keinen
nennenswerten Unterschied zwischen islándischen Brutvögeln und
solchen der Nominatform finden, wie dies die nachstehenden An-
gaben veranschaulichen mögen;
INDICES NACH SAL. 1931 INDEX NACH TIMMERMANN
H. o. ostralegus ... 12,78 Alte Messung (1935) 13,9
H. o. malacophaga .. 21,50 (8 isl. Vögel)
Neue Messung (1949) 11,8(9,9—13,2)
(11 sichere isl. Brutvögel)
Abschliessend liesse sich iiber diesen Punkt der Untersuchung sagen,
dass die Schnábel der islándischen Austernfischer nach meinen Be-
funden mit denen der Nominatform ubereinstimmen, weshalb es un-
richtig ist, wenn Steinbacher, Witherby (Br. Hdb., IV, p.
421) u. and. malacophaga als Synonym zu occidentalis stellen; die
islándische Lokalform gehört zu H. ostr. ostralegus und deutet ná-
here Beziehungen zu Skandinavien, nicht zu Grossbritannien, an.
In der Flugellánge besteht nach ubereinstimmenden Messungen
von S a 1. und W i t h e r b y zwischen H. ostr. ostralegus und H. ostr.
occidentalis kaum ein Unterschied; fur $ $ finden sich die Höchst-
werte beider Rassen mit 263 mm angegeben, wáhrend 2 2 der No-
minatform 265, englische Vögel sogar 270 mm erreichen. Bei 270 mm
liegt nach S a 1. indessen auch das Höchstmass fur $ $ und 2 $
der Faeröer-Population, wohingegen Islánder auf 272 bzw. 276 mm
kommen können. Meine eigenen Messungen scheinen das Auftreten
besonders grossfliigeliger Einzelstiicke ($ 277 mm, am Balg 270 mm)
unter den islándischen Austernfischern zu bestátigen; im grossen
und ganzen zeigen jedoch die von mir an islándischen Vögeln ge-
fundenen Masse und Variationsbreiten eine gute Ubereinstimmung
mit den von W i t h e r b y und S a 1. fur occidentalis und die Nomi-