Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Blaðsíða 18
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zwar insbesondere schottische Brutvögel zu erblicken, die
iiber ihr Reiseziel hinausgewandert sind; da es sich ande-
rerseits bei den in Rede stehenden Arten durchweg um
Vögel mit hoher Flugtuchtigkeit handelt, ist es uberdies
zweifelhaft, ob die Annahme einer Winddrift als Erklá-
rung fiir ihr gelegentliches Vorkommen uberhaupt heran-
gezogen werden sollte.
Bedenken, wie die hier zuletzt geáusserten, mögen
Salomonsen veranlasst haben, ausser seinen „drift-
migrators“ und „drift-visitors“ noch eine dritte Gruppe
skandinavischer Zuggáste zu unterscheiden, die er jenen
ais „Gelegentliche Gáste“ (Skandinavian occasional guests)
gegenuberstellt. Diesen ist das gemeinsame Merkmal eigen-
tumlich, dass sie ohne Ausnahme vorzúgliche Flieger sind,
weshalb es sich verbietet, Windwirkungen als die Ursache
ihres Erscheinens anzunehmen, es sei denn, dass die Wider-
standskraft der betreffenden Stúcke zuvor durch Krank-
heit oder andere, nicht gewöhnliche Umstánde (orkan-
artige Stúrme) geschwácht bzw. gebrochen worden wáre.
Salomonsen möchte daher in diesen skandinavischen
Zuwanderern in erster Linie Vögel sehen, die infolge einer
Störung ihres Richtungssinnes einen falschen Kurs einge-
schlagen haben. Er rechnet hierher fúr die Faeröer ins-
gesamt 6 Arten, von denen 3, námlich Kampfláufer (Philo-
machus pugnax), Zwergbekassine (Limnocryptes minimus)
und Turmfalk (Falco tinnunculus), auch auf Island nach-
gewiesen worden sind.
Invasionen, d. h. in unregelmássigen Zeitabstánden er-
folgende Masseneinfálle bestimmter Arten, haben Island
nur selten zum Ziel gehabt. Der Grund hierfúr ist in der
sehr isolierten Lage der Insel zu suchen, die in der Regel
weit von den Invasionszentren entfernt ist und daher,
wenn úberhaupt, im allgemeinen nur von der áussersten
Randstreuung erreicht wird. Dies gilt jedenfalls fúr alle
die, der Zahl nach betráchtlich úberwiegenden Fálle, in
denen die Aufbruchsgebiete im Nordosten oder Súdosten
Europas gelegen sind. Die erstere Gruppe von Invasions-
vögeln (mit nordöstlicher Heimat) wird in Island durch