Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Blaðsíða 34
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(Anas platyrhyncha) die háufigste Winterente in Island,
doch ist sie im Gegensatz zu jener kein Meeresvogel, son-
dern eine typische Siisswasserente, die ihren Lebensraum
auch im Winter nur ausnahmsweise verlásst, es sei denn,
dass die Binnengewásser infolge langanhaltender Kálte-
perioden zufrieren und die Vögel so zur Abwanderung
gezwungen werden. Allerdings diirfte dieser Fall prak-
tisch nicht allzu oft eintreten, da zahlreiche islándische
Flusse und Seen fortgesetzt warmes Quellwasser beige-
mengt erhalten und daher auch zu Zeiten strengen Fro-
stes — wenigstens stellenweise — eisfrei bleiben. Bei der
Eisente (Clangula hyemalis), der dritten regelmássig in
Island úberwinternden Entenart, liegen die Verháltnisse
insofern anders, als diese zwar ebenfalls an sússen Ge-
wássern brútet, im Winter aber nach Art vieler anderer
Schwimmvögel die Meereskústen zum Aufenthalt wáhlt.
Dass dabei ein Teil der islándischen Brutvögel durch Zu-
wanderer aus höheren Breiten ersetzt wird, ist wahr-
scheinlich, aber vorláufig noch unbewiesen.
Die drei vorgenannten Entenarten zeigen insofern ein
úbereinstimmendes Verhalten, als sie sich wáhrend der
Wintermonate mehr oder weniger gleichmássig úber alle
Kústengebiete Islands verteilen; jedenfalls ist eine merk-
liche Bevorzugung der klimatisch begúnstigten Súd- und
Súdwestkúste nicht festzustellen. Dies trifft dagegen in
ausgesprochenem Masse fúr die Pfeifente (Anas penelope)
zu, die, soweit sie die Insel im Winter nicht verlásst, als
Musterbeispiel eines Zugvogels innerhalb Islands gelten
kann. Auf diese Tatsache deuten zunáchst schon die
phánologischen Befunde hin, wonach die Pfeifente im Nor-
den des Landes ein reiner Zugvogel ist, wáhrend sie in
ruhigen Meeresbuchten Súd- und Súdwestislands zwar
nicht eben zahlreich, aber regelmássig úberwintert. Dass
es sich bei diesen Vögeln nicht ausschliesslich um Stúcke
handelt, die am Orte selbst beheimatet sind, sondern we-
nigstens zum Teil durch Zuzug aus nördlicheren Gegen-
den kommen, wird durch das Beringungsexperiment be-
wiesen. Danach sind zwei zur Brutzeit in Nordostisland