Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Síða 105

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„Schlagen" pflegt sich der Falke aus der Bewegung heraus noch
einmal aufzuschwingen und lasst sich anschliessend bei seiner Beute
nieder, die inzwischen zu Boden gefallen bzw. verendet ist. Das Er-
greifen der Beute mit den Fángen am Ende einer Verfolgung durch
die Luft (das sog. Binden) diirfte beim Islandfalken kaum oder nur
ausnahmsweise vorkommen, zumal sein massiger Kðrper ihn von
vorn herein fiir fliegerische Höchstleistungen dieser Art wenig ge-
eignet erscheinen lásst.
Fehlstösse, insonderheit auf kleinere Objekte, sind háufig. So beob-
achtete ich am 26.11.32 bei Laug., wie ein Jagdfalke zu wiederholten
Malen in einen Schwarm fliegender Stare stiess, ohne Beute zu
machen.
Anm. 2. Unter der ein wenig irrefuhrenden Uberschrift „Falke als
Aasvogel" berichtet ein islándischer Beobachter in der Zeitschrift
„Der Naturforscher" (1938, p. 128), wie ein Falke aus vier Köpfen
frisch geschlachteter Schafe, die zum Trocknen ausgelegt worden
waren, die Augen herausgehackt und wahrscheinlich gefressen hatte.
Dass der Jagdfalke frischtote Tiere annimmt und kröpft, zumal wenn
sie noch blutig sind, ist indessen auch anderweitig bezeugt.
Anm. 3. F a b e r schoss am 18. Sept. 1819 bei Akureyri einen Raub-
vogel, den er als „Falco lanarius L.“ bezeichnete, doch lásst sich, wie
H a r t e r t auseinandergesetzt hat, nicht eindeutig erkennen, auf
welchen Vogel sich dieser Linnésche Name bezieht. Dass es sich tat-
sáchlich um einen Wurgfalken (Fálco cherrug Gray syn. F. sacer Gm.
= F. lanarius L.? part.) gehandelt haben könnte, ist den geschil-
derten Begleitumstánden nach so gut wie ausgeschlossen; ich
möchte daher eher mit Hantzsch annehmen, dass das in Rede
stehende Stiick, das leider auf dem Transport nach Dánemark ver-
loren ging, ein kleines Exemplar von F. rusticolus islandus gewesen
ist. — Den skandinavischen Gerfalken (F.r.rusticolus L.) als ge-
legentlichen Gast fur Island zu betrachten, wie Hantzsch dies
tut, besteht m. D. keine zwingende Veranlassung.
55. Falco columbarius L., Merlinfalke,
isl. smyriTl.
Das relativ geringe Alter der islándischen Fauna bringt es mit
sich, dass die Rassenbildung vorerst noch zu wenig ausgeprágten
Lokalformen gefuhrt hat, m. a. W„ dass der morphologische Abstand
von der Ausgangsform in der Mehrzahl der Fálle unbedeutend ist.
Dies trifft offenbar auch fiir die islándischen Merlinfalken (F. c.
subaesálon Brehm) zu, die sich zufolge S a 1. von skandinavischen
Brutvögeln (F. c. aesalon Tunst.) durch dunklere Unterseite und er-
heblichere Grösse unterscheiden, doch hat in der Frage der Bewer-
tung der subaesalon-Rasse bislang noch keine Einigkeit erzielt wer-
den können. Wáhrend unter Zugrundelegung der Flugelmasse von
S c h i 0 1 e r und Sal. (Island, $ $207—213 mm u. 9 9222—239 mm,
gegenuber Skandinavien, $ $ 193—202 mm u. 9 9 199—222 mm)
praktisch jedes Stuck seiner Rassenzugehörigkeit nach einzuordnen
wáre, beurteilen Br. Hdb. und die Amerikaner (Peters) die Form