Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Qupperneq 162
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hinsichtlich ihres jeweiligen Aufenthaltes in erster Linie
durch das Auftreten von Fischziigen leiten lassen. Ob und
wieweit diese Strichbewegungen auch úber die Grenzen
der islándischen Kustengewásser hinausfúhren bzw. ob is-
lándische Basstölpel in Einzelfállen reguláre Wanderungen
mit fixierten Fernzielen antreten, ist unbekannt.
Der Brutbiotop ist bereits mit der Verbreitung der Art
gekennzeichnet: der Basstölpel gehört zu jener Gruppe
maritimer Felsenbrúter, die man in Island unter dem Na-
men Bergvögel zusammenfasst. Allerdings stehen die Ne-
ster nicht nur in der Wand des eigentlichen Vogelberges,
sondern, wie z. B. auf Eldey, auch oben auf dem Plateau
der Insel, wenn dessen Beschaffenheit ihre Anbringung
ermöglicht. Die Ablage des aus einem einzigen Ei beste-
henden Geleges erfolgt auf den Westmánnerinseln schon
Ende April oder Anfang Mai, auf Grímsey durchschnitt-
lich einen Monat spáter, doch treten lange nicht alle Vögel
einer Kolonie gleichzeitig in das Brutgescháft ein. Die Eier
zeichnen sich, wie die anderer Ruderfússler, durch eine
eigentúmlich kreidige ,,Oberhaut“ aus, die die hellblaue
Kalkschale in der Regel ganz bedeckt und messen (7 Stúck)
83,5—75,0X50,5—47,0 mm = 12,90—10,50 g; Durch-
schnitt 79,8X48,9 mm = 11,62 g.
Die Stimme klingt hölzern und wird bei N i e t h. mit
ack oder rabrabrab, von Faber durch ein tiefes, hartes
orrr wiedergegeben. H a r t e r t versucht sie — m. E. recht
glúcklich — durch die Silben kirra kirra karra karra
urrah urrah warrock warrock krri krri grog grogg nach-
zuformen. —
Nahrung Seefische sowie (gelegentlich) Cephalopoden
und ausnahmsweise wohl auch Abfálle aus der Fischerei;
in Island anscheinend besonders Clupea harengus, Mallo-
tus arcticus, Ammodytes tobianus, Gadus virens u. andere
Gadus-Arten, doch fehlt es noch an systematischen Unter-
suchungen.
Anm. Dichter unter Land, so insbesondere im Inneren von Meeres-
buchten und Fjorden, gewahrt man die Vögel nur nach auflandigen
Stiirmen oder sobald Fischziige sich der Kiiste náhern, die sie unauf-
hörlich stosstauchend begleiten. Aus dem Grunde bietet sich das ein-