Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Page 233

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entnommen wird, Tobiasfischen (Ammodytes), Seelachs-
und Heringsbrut, falls sie dem Meere entstammt. Ausser-
dem werden zweifellos auch Krustazeen und vor allem
Regenwurmer verzehrt. Daneben ist die Jagd auf Insek-
ten, die zuweilen vom Boden aufgelesen, regelmássig aber
aus der Luft gefangen werden, zu Zeiten recht bedeutend.
So berichtet bereits Hantzsch von einer Unmenge
„grosser Stechmucken", die er die Vögel am 25. Mai 1903
iiber einem Teich bei Hjalteyri erbeuten sah. Ich selber
hatte háufig Gelegenheit, die Seeschwalben beim Insekten-
fang zu beobachten, so z. B. am 27. Juni 1936, als auf
dem Landakotstún bei Rvk das Gras geschlagen wurde,
und unsere Vögel die Máher stándig in betráchtlicher An-
zahl umschwármten, um die auffliegende Kerfe zu fangen.
Aber auch unter ungestörten Verháltnissen sieht man die
Tcría regelmássig iiber den Wiesen der Insektenjagd oblie-
gen. Einen weiteren Beitrag zu dieser Frage liefert
Lindroth in seiner „Insektenfauna Islands“, p. 287, wo
er eine Beobachtung mitteilt, der zufolge er Sterna ma-
crura die Haarmiicke (Bibionide) Dilophus femoratus
Meig.1) am 5. und 10. Juni bei Barkastaðir (S) jagen sah,
wo die Art „in ganz unglaublichen Mengen schwármte".
Schliesslich verdanken wir Roberts (p. 256) noch eine
Reihe wertvoller Ergebnisse, die sich auf die Unter-
suchung des Inhaltes von 15 Mágen griinden. Dieser kon-
statierte in seinem Beobachtungsgebiet in Sudostisland
im Sommer 1932 die Graseule (Charaeas graminis) als das
mit Abstand wichtigste Nahrungstier, von dem sich etwa
60% der an Ort und Stelle befindlichen Seeschwalben er-
náhrten; allein ein Magen enthielt die Uberreste von 56
Schmetterlingen. Ob dieser Befund indessen als typisch
gelten darf, oder ob das Jahr 1932 in dieser Hinsicht als
Ausnahmejahr gewertet werden muss (ausgesprochenes
Graseulenjahr?), sollte durch spátere Beobachtungen auf-
1) Háufigste islándische Insektenart (vielleicht mit Ausnahme von
Simulium vittatum), die bei ihrem Schwármen uber dem Wiesen-
grund an stillen, sonnigen Tagen buchstáblich die Sonne verdunkeln
kann (Lindroth).
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