Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Qupperneq 246
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durch das jeweilige Milieu erhalt; es wáre daher gut
vorstellbar, dass eine Auseinandersetzung der beiden
Larus-Arten in der Arktis, die von der Eismöve sozusagen
auf heimatlichem Felde ausgekámpft werden wiirde, an-
ders ausginge, als man nach den bisherigen Erfahrungen
in Island schliessen möchte (vergl. hierzu die Arbeit von
O. Steinböck, Eigenheiten arktisch-alpiner Tierverbrei-
tung. Veröff. d. deutschen wiss. Instituts zu Kopenhagen.
Reihe I, Nr. 12, Berlin 1943). In Bezug auf weitere Einzel-
heiten des Fortpflanzungsgescháftes, zu dessen Erledigung
die Vögel háufig, aber durchaus nicht immer kleine Ko-
lonien bilden, sind mir nennenswerte Verschiedenheiten
zwischen L. hyperboreus und L. marinus nicht bekannt
geworden; insbesondere sind die Eier beider Arten, wie
u. a. die nachstehend mitgeteilten Masse und Gewichte
von 11 authentischen Stucken erkennen lassen, nicht mit
Sicherheit von einander zu trennen. 80,0—68,7X57,0—
49,3 mm = 9,50—6,00 g; Durchschnitt 74,0—52,6 mm =
7,56 g.
Die stimmlichen Áusserungen der Eismöve, von denen
le Roi einige mit kau kau kawkawkaw, gellenden ga-
gagak- oder gogokok-Reihen, kuija- bzw. kia-Rufen wie-
dergibt, sind denen der Mantelmöve insbes. nach Motiv-
wahl und Modulationsfáhigkeit durchaus áhnlich, klingen
aber fúr mein Gefuhl im ganzen etwas „dezenter“, nicht
so „entsetzlich gewöhnlich“, wie die groben Jaultöne von
Larus marinus.
Hinsichtlich der Art der Ernáhrung bestehen zwischen
L. hyperboreus und L. marinus kaum Unterschiede. Ma-
genuntersuchungen ergaben stark verdaute Uberreste von
Fischen und Krebstieren (Hyas araneus L„ Lithodes maja
L.1), die zuletzt genannte Krabbe in einem Exemplar von
44 cm grösster Spannweite der Extremitáten), Pflanzen-
reste, Steinchen, einmal ein abgebranntes Streichholz.
1) Die Art lebt nur in grösseren Meerestiefen und ist daher von
der Möve kaum direkt erbeutet worden. Das Stiick stammt höchst-
wahrscheinlich — wie auch B. S æ m. vermutete — aus dem Magen
eines grossen Fisches.