Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Qupperneq 247
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Aus der Eismöve gewann ich die beiden Cestoden Tetrabothrius
cylindaceus Rud. und T. erostris Loennberg (Prof. O. Fuhrmann
best.).
Anm. 1. Der Illustration des Kráfteverháltnisses von Eismöve
zu Mantelmöve dient u. a. folgende Beobachtung: an der Stelle, wo
die Reykjavíker Hauptkloake in das Hafenbecken mundet, liegen
mehrere grosse Steine im Wasser, die beinahe stándig von Möven,
und zwar in erster Linie eben Mantel- und Eismöven, besetzt sind,
die von hier aus nach etwaigen geniessbaren Uberresten Ausschau
halten. Sitzt nun z. B. eine Eismöve auf dem Stein und eine Man-
telmöve kommt angeflogen und bekundet die Absicht, sich auf dem
gleichen Stein niederzulassen, der an sich nur Platz fur einen Vogel
hat, so ráumt die Eismöve regelmássig das Feld, d. h. sie streicht ab,
sind die Rollen aber vertauscht und die Eismöve ist der Platz be-
gehrende Teil, nimmt die Mantelmöve sogleich Angriffsstellung ge-
geniiber der anfliegenden Gattungsgenossin ein, die dann auch in
der Regel unverrichteter Dinge weiterfliegt.
Anm. 2. B. S æ m. macht darauf aufmerksam, dass die Eismöven
oftmals erlegten oder gefliigelten Artangehörigen gegenuber inso-
fern ein erstaunliches Benehmen an den Tag legen, als sie — an-
statt so rasch wie möglich das Weite zu suchen — sich unter Ausser-
achtlassung aller Vorsicht zu diesen aufs Wasser setzen, obwohl sie
selbst Zeuge der Jagd waren, der Schutze sich, fur alle sichtbar, in
unmittelbarer Náhe befindet usw., eine Eigenheit, die wiederum
durch die Verwendung toter Lockvögel fiir jagdliche Zwecke aus-
genutzt wird. Ein entsprechendes Verhalten zeigen jedoch auch an-
dere Mövenarten (L. marinus, Rissa) und nicht zuletzt der Kolkrabe.
142. Larus glaucoides Meyer, Polarmöve,
isl. litli hvítmáfur.
Wer sich der S t e g m a n nschen Argumentation anschliessen will
und Polarmöve, Silbermöve und Heringsmöve als konspezifisch be-
trachtet, muss den wissenschaftlichen Namen der ersteren konse-
quenterweise Larus fuscus glaucoides schreiben; ich bin aus prak-
tischen Rucksichten einstweilen dabei geblieben, die drei Formen
unter ihren alten Speziesnamen aufzufiihren.
Durch das Entgegenkommen von K r. G e i r m. in Akureyri war
es mir möglich, ein am 7. April 1949 uber dem Eyjafjörður erlegtes
$ juv. zu untersuchen, das ich im Fleisch wie folgt mass: Ges. Lge
500; Fltigel 369 (Enden der Schwungfedern erheblich zerschlissen);
Schwanz 153; Schnabel 44; Lauf 59; Mittelz. m. Kr. 62; Kr. 11 mm.
Gew. 735 g (mássig fett).
Regelmássiger und háufiger Wintergast, der nach Kr.
Geirm.s Beobachtungen an der Nordkiiste im Sept. er-
scheint und im April oder Mai wieder verschwindet. Bei
Akureyri ist L. glaucoides die gewöhnlichste Wintermöve,
wáhrend er bei Rvk erst nach L. marinus imd hyperboreus
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