Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Qupperneq 250
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146. Bissa tridactyla (L.)., Dreizehenmöve,
isl. rita.
Unterart: R. tr. tridactyla (L).
2 $ $ u. 5 $ $ siidwestislandischer Herkunft zeigen folgende
Masse u. Gewichte: $ $ Ges. Lge 421 u. 445; Fliigel 311 u. 319;
Schwanz 129 u. 145; Schnabel 37 u. 38; Lauf 38 u. 35,6; Mittelz.
m. Kr. 51 u. 47,3; Kr. 10 u. 10 mm. $ $ Ges. Lge 396—430;; Fliigel
286—309; Schwanz 118—140; Schnabel 33—38,3; Lauf 31,5—35; Mit-
telz. m. Kr. 41,3—47; Kr. 8,4—9 mm. Gew. bei 3 Stucken aus dem
Mai (1 $, 2 $ $) 425 g, 340 g u. 344 g (mager — wenig fett), bei
4 Stúckeri aus dem Sept. (1 $, 3 $ $ ) 465 g, 360 g, 370 g u. 375 g
(etwas fett).
2 Stúcke aus Höfn (Hornafjörður), Mitte Juni 1949, $ juv. und
V ad., hatten Ges. Lge 412 u. 406; Flugel 314 u. 310; Schwanz 123
u. 120; Schnabel 37 u. 35; Lauf 37 u. 34; Mittelz. m. Kr. 48 u. 46;
Kr. 9 u. 9 mm. Gew. 320 u. 270 g.
Gemeiner, iiber alle Kiisten des Landes verbreiteter
Brutvogel. — Wiewohl sich Dreizehenmöven den ganzen
Winter iiber an den Kiisten zeigen, begibt sich das Gros
jedenfalls nach Beendigung des Brutgescháftes auf das
offene Meer und bestreicht dann augenscheinlich ein be-
tráchtliches Areal, wie Ringfunde aus West-Grönland
(Okt. d. 4. Jahres), Neufundland (Nov. d. náchsten Jah-
res), Neuschottland (Jan. d. 5. Jahres) und von den Faer-
öer (Mai d. náchsten Jahres) vermuten lassen. Nichts-
destoweniger zeichnet sich die Art durch eine ausgespro-
chene Heimattreue aus. Riickkehr zum Beringungsort
(Brutort) oder in die Náhe desselben hat sich zahlreiche
Male, und zwar nicht nur nach einem Jahre, sondern
noch nach zwei, drei, vier, fiinf und sieben Jahren nach-
weisen lassen.
Zur Zeit der Fortpflanzung bewáhrt sich Rissa tridac-
tyla als ein echter „Bergvogel“, der seine Nester aus-
nahmslos in Steilwánden an der Kiiste anlegt; die sog.
Vogelberge bewohnt sie in Brutkolonien zu Tausenden und
aber Tausenden von Paaren, was Hantzsch Veran-
lassung gab, sie als die vielleicht individuenreichste islán-
dische Vogelart iiberhaupt zu bezeichnen. Die festen und
tiefen Nester werden nicht selten mehrere Jahre hinter-
einander benutzt und bestehen nach den Beobachtungen
des Obengenannten „aus allen möglichen Land- und Wasser-