Rit (Vísindafélag Íslendinga) - 01.06.1949, Qupperneq 257
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Die Eier sind auf olivbraunem bzw. olivgriinem Grunde
verwaschen dunkelbraun bis schwarzbraun gefleckt, zeigen
in der Regel noch einige wenige graue Unterflecke und
messen (34 Exempl.) 75,0—66,0X52,1—46,5 mm = 7,06
—4,75 g; Durchschnitt 70,2X49,6 mm = 6,092 g.
Die gewöhnliche Stimme der Grossen Raubmöve, die
man regelmassig hört, wenn sich die Vögel Eindringlingen
im Brutrevier gegeniiber zum Angriff anschicken, ist ein
kurzes nasales agg, das zuweilen nach igg aufhellt. Uber
dem erlegten Gatten schwebend, liess der iiberlebende Ehe-
partner ein ziemlich leises, klágliches bá vernehmen, das
mich an das Schreien eines Babys erinnerte. Ein geflii-
geltes Weibchen gab ein heftiges, auf einen hohen Ton
gestimmtes, zorniges Schnárren von sich, als ich es er-
greifen wollte. Ausserhalb des Brutgebietes von mir beob-
achtete Raubmöven verhielten sich ohne Ausnahme stumm.
Die Nahrung ist, wie bei allen Grossmöven, iiberwie-
gend animalisch, im einzelnen aber ausserordentlich ver-
schiedenartig zusammengesetzt. In erster Linie werden
wohl Fische verzehrt, die allerdings nur zum geringen
Teil selber gefangen, zur Hauptsache jedoch nach Raub-
mövenart anderen Vögeln abgejagt werden sollen, was
ich allerdings nie selber beobachtet habe. Ausser diesen
stehen vor allem Jungvögel und Vogeleier, sowie Abfálle
und Aas, daneben aber auch Mollusken, Krustazeen, Regen-
wiirmer und alles mögliche andere lebendige oder tote
Getier auf dem Speisezettel. Von Vögeln werden nicht
nur kleine und ermattete bis zur eigenen Grösse gefressen
(Nieth.), sondern auch völlig gesunde Exemplare grösse-
rer Arten gejagt und iiberwáltigt, wozu die Skua durch
ihre starke Bewaffnung vorziiglich ausgeriistet erscheint.
Im Gegensatz zu den grossen Larus-Arten besitzt sie vor
allem in ihren kráftigen, mit scharfen Krallen ausgestat-
teten Fiissen eine gefáhrliche Angriffswaffe. Besonders
die Kralle der Innenzehe (s. Abb. 31) ist ein wahres Mord-
instrument, das jedem Raubvogel zur Ehre gereichen
wiirde. Wie wir den interessanten Beobachtungen von
Björn Guðmundsson (Náttúrufr., 1935, p. 17)